Funktionen und Wirkungen der Frage Die Grundfunktion des Fragens Fragen dienen dazu, Informationen zu beschaffen. Wer fragt, will etwas
wissen, Das ist die Grundfunktion der Frage. Sie
sind insofern ein neutrales und sachbezogenes Mittel menschlicher Kommunikation. Fragen
sind deshalb - sachlich gesehen - völlig harmlos. Im Sprechakt des Fragens sind diese
Elemente der Kommunikation auf besonders komplexe und psychologisch tiefgründige Form
miteinander verwoben. Deshalb sind Fragen oft keineswegs harmlos, sondern hintergründig. Elemente des Fragens - dargestellt als Thesen Diese Behauptungen bedürfen des Beweises. Dazu einige Thesen in Form von Beispielen.
Jeder Partygast weiß, dass Fragen zur Anbahnung von Kontakten dienen. Sie sollen vor allem ein Gespräch in Gang bringen. Der Fragende führt das Gespräch, er agiert. Der Angesprochene - das gehört sich so - antwortet, er re-agiert. Der Fragende ist Herr - oder Herrin - der Situation. Auf Parties mag das harmlos oder belanglos sein. Doch gibt es andere typische Situationen. Ihre Betrachtung führt zu weiteren Thesen:
Das kann man in vielen Interviews beobachten, vor allem wenn sie zwischen Fernsehjournalisten und Politikern stattfinden. Außerdem kann es in zahllosen öffentlichen und privaten Situationen der Fall sein.
Das lässt sich oft beobachten, wenn Interviews intensiv oder gar insistierend geführt und gleichsam zu Verhören erweitert werden. Andere typische Situationen sind die des Prüfungskandidaten, des Beschuldigten und des Angeklagten.
Das kann man in Interviews, vor allem
jedoch in Talkshows beobachten, wenn dem Interviewten die Antwort misslingt - erst recht,
wenn der Fragende es darauf anlegt, den Befragten in eine für ihn ungünstige Lage zu
versetzen. Diese Bespiele mögen genügen.
Ihr Mechanismus macht auch vor dem pädagogischen Raum nicht halt. Diese Sachverhalte machen die Frage als Mittel der didaktischen Gesprächsführung aus führungspsychologischer Sicht frag-würdig und zwingen zu deren genauerer Untersuchung. Das geschieht auf den Webseiten Fragen im Unterricht" und Die Problematik von Lehrerfragen". Die geschichtliche Tradition der
Lehrerfrage wird auf der Webseite Wenn Sie dem Begründungszusammenhang dieses Bausteins im Detail nachgehen wollen, rufen Sie bitte den Text Ihr sollt nicht zuviel fragen" von Christian WEISBACH auf. Ausgearbeitet von: Dr. Manfred Rosenbach -
letzte Änderung am: 15.01.08 |