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Entwicklung
als Gleichgewicht von Subjekt und Objekt
Übersicht
1.0 Kontroverse Vorstellungen von Entwicklung
2.0 PIAGETs Grundgedanken zur kognitiven Entwicklung
2.1 Die zentralen Begriffe
2.2 Äquilibration und Adaptation
2.3 Assimilation und Akkommodation
2.4 Zusammenfassung und
Folgerungen
3.0 Die Phasen der kognitiven Entwicklung
3.1 Sensumotorische Intelligenz
3.2 Präoperationales Stadium
3.3 Konkrete Operationen
3.4 Formale Operationen
3.5 Zusammenfassung
4.0 Folgerungen für Erziehung und Didaktik
5.0 Dokumentation und Literatur
5.1 Textgrundlage
5.2 Literatur im Anschluss an PIAGET
5.3 Kritik
5.4 Unterrichtspraxis
Anhänge:
o Beispiele für »Assimilation«
und »Akkommodation«
o Ebenen und Stufen der
geistigen Entwicklung nach Jean PIAGET (1)
o Stadien der kognitiven
Entwicklung nach Jean PIAGET (2)
o Entwicklungsstufen von Sprache
und Denken nach Lew S. WYGOTSKI
1.0 Kontroverse
Vorstellungen von Entwicklung
In der Entwicklungspsychologie stehen
einander nach wie vor zwei Ansätze gegenüber.
In der letzten Zeit haben verschiedene
Autoren versucht, einen Ausgleich zwischen den Erb- und Reifungsfaktoren einerseits und
den Umweltfaktoren andererseits herzustellen. Hier ist vor allem Rolf OERTERs Moderne
Entwicklungspsychologie, Donauwörth 1980, 18. Auflage, zu nennen. Immer jedoch wird dem
einen oder anderen Faktor ein bestimmender Vorrang eingeräumt.
Einen von diesen Ansätzen unabhängigen, ganz eigenen Weg hat Jean
PIAGET mit seinen Einsichten zum geistigen Wachstum, der kognitiven
Entwicklung, eingeschlagen.
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2.0 PIAGETs
Grundgedanken zur kognitiven Entwicklung
PIAGET orientiert sich in seiner Theorie
weder an der Aktivierung eines genetischen Potentials noch lediglich am Lernen. Er
konzentriert sich vielmehr auf einen für alle Lebewesen gültigen Grundgedanken. Gewonnen
hat er ihn nicht spekulativ, sondern durch Beobachtung seiner Kinder.
Danach wird der anfängliche Unterschied zwischen Individuum
und Umwelt in einem unablässigen Prozess ausgestaltet. Zwischen dem Selbst des
Individuums und der Umwelt besteht ein Zusammenspiel, auf das beide einwirken; wir
bezeichnen es als die Realität. Anders gesagt: zwischen Subjekt und Objekt
bildet sich in dialektischer Wechselwirkung ein Gleichgewicht heraus.
2.1 Die
zentralen Begriffe
In seinen zahlreichen Veröffentlichungen
- sie erschließen sich dem Leser nicht ohne Weiteres - verwendet PIAGET folgende zentrale
Begriffe:
Äquilibration
- Adaptation - Assimilation - Akkommodation
Weil sich ihre Bedeutung nicht von selbst
versteht, bedürfen sie der Erklärung.
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2.2
Äquilibration und Adaptation
PIAGET nimmt an, dass
geistig-seelischen Strukturen ein elementares Bestreben innewohne, auf immer höherem,
differenzierterem Niveau zu funktionieren. Diese Auffassung kann man auch als seinen
Beitrag zum Problem der Motivation ansehen.
So steht im Mittelpunkt von PIAGETs Denken diese Aktivität; er
bezeichnet sie als Äquilibration, Gleichgewichtsprozess.
Das Wechselspiel zwischen dem eigenständig werdenden Individuum
und der Welt bezeichnet er als Adaptation, Anpassungsprozess.
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2.3 Assimilation
und Akkommodation
Psychologisch gesehen, geht es in diesem
Prozess um die Entwicklung des Wissens. Das geistige Leben des Kindes besteht nach PIAGET
aus einem organisierten System von Ideen über das Selbst, andere Menschen, Dinge in der
Umwelt und schließlich über Dinge, die nicht gegenwärtig sind.
Die Elemente des geistigen Lebens bezeichnet PIAGET als Schemata.
Sie werden zu immer größeren Systemen oder Ganzheiten verflochten. Dabei werden zwei
einander zugeordnete Prinzipien wirksam - Assimilation und Akkommodation.
- Assimilation
Menschen neigen dazu, nur den Teil der Welt wahrzunehmen, den sie auf Grund bereits
vorhandenen Wissens, d.h. schon bestehender Schemata begreifen können.
Neue Erfahrungen werden also mittels der bestehenden Schemata
verarbeitet und ihnen angeglichen; sie können dabei auch verzerrt und verändert werden.
Diesen Vorgang bezeichnet PIAGET als Assimilation, Aneignung bzw. Anähnelung.
- Akkommodation
Passen neue Erfahrungen nicht in die vorhandenen Schemata und sind sie so stark, dass sie
sich nicht ignorieren lassen, wird ein gegenläufiges Prinzip wirksam. In dieser Situation
werden neue Schemata gebildet oder die vorhandenen erweitert und den neuen Erfahrungen
angepasst. Diesen Vorgang bezeichnet PIAGET als Akkommodation, Angleichung bzw.
Anpassung.
Sie halten diese Begriffe für reichlich
abstrakt? Wenn Sie Sinn für »Kindermund« haben, können Sie Beispiele
nachlesen, die sie anschaulich machen. Klicken Sie hier.
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2.4
Zusammenfassung und Folgerungen
Einerseits werden also neue Erfahrungen
der schon vorhandenen "Grammatik" des Wissens angeglichen - Assimilation,
andererseits wird die vorhandene "Grammatik" des Wissens an die neuen
Erfahrungen angeglichen - Akkommodation.
Dabei geht es immer um das Verhältnis,
das zwischen dem Selbst des Individuums und der Welt besteht, mit anderen Worten um die
Frage:
Was ist "Objekt", und was
ist "Subjekt"?
Nach PIAGET verläuft das hier
beschriebene Wechselspiel nicht kontinuierlich. Vielmehr werden Phasen des Gleichgewichts
von Phasen der Instabilität und einem qualitativ neuen Gleichgewicht abgelöst. Jede
Stufe, auf der das Verhältnis zwischen "Subjekt" und "Objekt" neu
organisiert wird, ist eine Form des Wissens über die Welt.
Mithin müssen im Folgenden die von
PIAGET ermittelten Phasen dargestellt werden.
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3.0 Die Phasen
der kognitiven Entwicklung
PIAGET beschreibt vier Hauptphasen und
unterscheidet in ihnen jeweils erkennbare Unterphasen. Die Zuordnung zu Altersgruppen ist
lediglich eine typische Markierung, keine absolute Grenze. Jede Phase setzt die
voraufgegangene Phase voraus und schließt sie mit ein. Die Reihenfolge der Stadien ist in
allen Kulturen gleich, doch gibt es individuelle Unterschiede im Lebensalter.
Eine Übersicht der Phasen finden Sie in
folgenden Tabellen:
- Ebenen
und Stufen der geistigen Entwicklung nach Jean PIAGET
Quelle: Lawrence KOHLBERG und Carol GILLIGAN (1972), zitiert nach Robert KEGAN, 1986, S.
58
- Stadien
der kognitiven Entwicklung nach Jean PIAGET
Quelle: OStD Volker PIETSCH, 3. Schulpraktisches Seminar Pankow (S)
- Entwicklungsstufen von Sprache und Denken nach Lew S. WYGOTSKI
Quelle: OStD Volker PIETSCH, 3. Schulpraktisches Seminar Pankow (S)
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3.1 Sensumotorische
Intelligenz
Diese Phase umfasst den Zeitraum von der
Geburt bis zum Alter von etwa zwei Jahren. In diesem Lebensabschnitt entwickelt sich aus
zunächst unverbundenen Reflexhandlungen und deren Integration sowie über Anfänge
unabhängigen Handelns eine erste Selbständigkeit.
Zunächst gibt es keinen Unterschied zwischen Subjekt und Objekt.
Das kleine Kind und sein Empfinden sind noch miteinander identisch; es "denkt"
gleichsam mittels seiner Bewegungen und Empfindungen. Sein Körper ist zugleich sein
Geist. Erst allmählich entwickelt es sich zu einer Person, die Reflexe und Empfindungen
hat. Im elementaren Be-greifen, Er-fahren und Er-leben des Kindes bildet sich ein erstes
Bewusstsein von einer "objektiven" Welt heraus, die unabhängig davon existiert,
ob wir sie erfahren.
So ist Entwicklung als Abfolge von Verinnerlichungen zu
verstehen, als ein Prozess, in dem sich aus dem Subjektiven das Objektive
herausdifferenziert. Am Ende dieses Stadiums ist Objektpermanenz eingetreten.
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3.2
Präoperationales Stadium
Nachdem die sensumotorischen Vorgänge
vom Subjekt zum Objekt geworden sind und das Kind zwischen Ich und Nicht-Ich unterscheiden
kann, besteht eine neue Subjektivität. Sie ermöglicht es, über Empfindungen und
Handlungen zu reflektieren.
Der neue Lebensabschnitt dauert etwa bis zum Ende des fünften
oder auch sechsten Lebensjahres; es handelt sich um eine Zeit unerhörter geistiger,
emotionaler und sozialer Veränderungen. Sie können hier im Einzelnen nicht dargestellt
werden, doch ist diese Phase vor allem durch die Entwicklung der Sprache sowie
durch die Entfaltung der Phantasie gekennzeichnet.
Damit ist es dem Kind möglich, Handlungen durch Gedanken zu
ersetzen, denn Sprache als symbolisches Handeln kann eine Wirklichkeit gleichsam magisch
beschwören. So vermag sich das Kind spielerisch mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen und
sie - in Grenzen - zu meistern. Sein Verhältnis zur Realität bleibt dabei ichbezogen,
insbesondere kann das Kind jeweils nur einen Aspekt erfassen. Weil es ganz von seinen
augenblicklichen Wahrnehmungen abhängig ist, kann es das Prinzip der Konstanz
(Erhaltung) noch nicht meistern. Deshalb bleiben ihm logische Zusammenhänge
unverständlich.
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3.3 Konkrete
Operationen
Mit sechs bis sieben Jahren meistert das
Kind das Prinzip der Erhaltung (Konstanz). Es kann nun verstehen, dass sich eine bestimmte
Eigenschaft eines Objekts nicht ändert, obwohl andere wahrnehmbare Merkmale sich
geändert haben.
Das Kind ist also nicht mehr von seinen Wahrnehmungen abhängig,
es sieht die Welt nicht mehr durch seine Wahrnehmungen, sondern kann sie zueinander in
Beziehung setzen, kann sich über sie Gedanken machen, über sie reflektieren. Mithin
vermag sich das Kind zunehmend realitätsgerecht zu verhalten und - im Sinne unseres
Wortverständnisses - logisch zu denken.
Doch sind diese Fähigkeiten an das Gegenständliche, Konkrete,
gebunden. Dieselben Operationen, die ein Kind mit Gegenständen ausführen kann, vermag es
mit Worten - also symbolisch - noch nicht auszuführen.
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3.4 Formale
Operationen
Jenseits des zehnten Lebensjahres
entwickelt sich die Fähigkeit zu formalen Operationen, zum abstrakten Denken. Dieser
Prozess vollzieht sich allmählich und dauert bis in das Erwachsenenalter an, wenn auch
nicht wenige Erwachsene auf manchen geistigen Gebieten nicht über konkrete Operationen
hinauskommen.
Auf dieser neuen Stufe des Subjekt-Objekt-Verhältnisses ist es
möglich, sich auch über Gedanken Gedanken zu machen, über sie zu reflektieren.
In Behauptungen, Hypothesen, Schlussfolgerungen und Abstraktionen kann, losgelöst von
Konkretem, eine neue Wirklichkeit entworfen werden. Der Mensch kann das Greifbare,
Endliche und Vertraute verlassen und sich unendlich Großem oder unendlich Kleinem
zuwenden. Er kann sich mit seinen eigenen Gedanken auseinandersetzen.
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3.5
Zusammenfassung
Die kognitive Entwicklung des Menschen
ist oben (Nr.2.0) als Entwicklung des Subjekt-Objekt-Verhältnisses
beschrieben worden. Sie durchläuft - plakativ formuliert - folgende Phasen:
- Das Individuum ist Reflex, d.h., es
ist mit seinen Reflexen identisch.
- Das Individuum hat Reflexe.
- Das Individuum ist Wahrnehmung.
- Das Individuum hat Wahrnehmung.
- Das Individuum ist in das Konkrete eingebunden.
- Das Individuum hat sich vom Konkreten gelöst.
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4.0 Folgerungen
für Erziehung und Didaktik
Jean PIAGETs umfangreiches Werk ist für
das Verständnis und die Praxis von Erziehung und Unterricht in höchstem Grade bedeutsam
und hat inzwischen weitreichende Wirkung. Von ihm angeregt, hat vor allem Hans
AEBLI ein allgemeines Konzept einer operativen Didaktik entworfen und fundiert.
- Psychologische Didaktik
Didaktische Auswertung der Psychologie von Jean Piaget
Deutsche Ausgabe Stuttgart 1953, 5. Auflage 1973.
- Denken: Das Ordnen des Tuns
Band 1: Kognitive Aspekte der Handlungstheorie
Stuttgart 2001, 3. Auflage
Band 2: Denkprozesse
Stuttgart 1994, 2. Auflage
- Grundlagen des Lehrens
Eine Allgemeine Didaktik auf psychologischer Grundlage
Stuttgart 1997, 4. Auflage
- Zwölf Grundformen des Lehrens
Eine Allgemeine Didaktik auf psychologischer Grundlage
Stuttgart 2001, 11. Auflage
Für die Didaktik der Naturwissenschaften
wichtig sind die an PIAGET anknüpfenden Arbeiten von
- Fritz KUBLI
Piaget und Naturwissenschaftsdidaktik
Konsequenzen aus den entwicklungspsychologischen Untersuchungen von Jean Piaget
Köln 1981
- ders.
Erkenntnis und Didaktik
Piaget in der Schule
München 1982
- ders.
Kognitionspsychologie
Piaget und die Existenz von Universalien des Denkens
Neue Sammlung 20 (1980) S. 357 - 365.
PIAGETs Forschungen haben Lawrence
KOHLBERG dazu angeregt, Stufen der moralischen Entwicklung zu formulieren,
s. dazu seinen Beitrag bei Gerhard STEINER (1984, S. 348 ff.), sowie die
Einführung von Robert KEGAN (1986, S. 73 ff. Eine ausführliche
Darstellung dieses Themas finden Sie auf den Webseiten
"Moralische Urteilsfähigkeit - I. Grundlagen und Entwicklung,
II. Die Stufen ihrer
Entwicklung".
Zu erwähnen sind auch die Arbeiten von Ernst
KÖNIG und Harald RIEDEL, weil sie den Begriff der Operation in
den Mittelpunkt ihres systemtheoretischen Ansatzes der Didaktik stellen. Vertiefungen dazu
finden Sie auf der Webseite "Das
Operationsobjekt". Hinzuweisen ist hier ferner auf die vielseitige
Aufsatzsammlung
Piaget und die Pädagogik, Neue Sammlung
23 (1983), Heft 2.
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5.0
Dokumentation und Literatur
Jean PIAGET hat ein imposantes Werk (vgl.
die Werkverzeichnisse unten bei STEINER und GINSBURG-OPPER) geschaffen und eine
weitverzweigte Forschungsarbeit ausgelöst. Weder das eine noch das andere lässt sich
hier auch nur annähernd dokumentieren, doch sollen wenigstens die Grundlage dieses Textes
nachgewiesen sowie wichtige Literatur in Auswahl genannt werden.
5.1
Textgrundlage
Der vorliegende Text wurde im
Wesentlichen auf folgender Grundlage ausgearbeitet.
- David KRECH - Richard S.
CRUTCHFIELD u.a.
Grundlagen der Psychologie
Band 4: Kognitionspychologie
Weinheim 1985, S. 1 - 41
- Robert KEGAN
Die Entwicklungsstufen des Selbst
Fortschritte und Krisen im menschlichen Leben
München 1986
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5.2 Literatur
im Anschluss an PIAGET
Die umfassendste und zugleich
differenzierteste Darstellung von PIAGETs Theorie und ihrer Wirkung auf die Konzepte der
Entwicklungspsychologie liegt vor in der enzyklopädischen Veröffentlichung von
- Gerhard STEINER (Hrsg.)
Entwicklungspsychologie (2 Bände)
Kindlers "Psychologie des 20. Jahrhunderts"
Weinheim 1984
Eine knappe Übersicht geben
- Franz BUGGLE
Die Entwicklungspsychologie Jean Piagets
Stuttgart 1985
- Giovanni BUSINO (Hrsg.)
Piaget - Werk und Wirkung
Mit autobiographischen Aufzeichnungen von Jean Piaget
München 1976
- Guy R. LEFRANCOIS
Psychologie des Lernens
Berlin und Heidelberg 1984/86, 2., vollkommen überarbeitete und ergänzte Auflage
Ausführlicher sind
- Ratio FETZ
Struktur und Genese
Jean Piagets Transformation der Philosophie
Stuttgart 1988
- Leo MONTADA
Die Lernpsychologie Jean Piagets
Stuttgart 1970
- Herbert GINSBURG - Sylvia OPPER
Piagets Theorie der geistigen Entwicklung
Stuttgart 1985
- Jean PIAGET
Psychologie der Intelligenz
München 1974
- ders.
Die Äquilibration der kognitiven Strukturen
Stuttgart 1976
- ders.
Die Entwicklung des Erkennens (3 Bände)
I: Das mathematische Denken. Stuttgart 1971
II: Das physikalische Denken. Stuttgart 1973
III: Das biologische Denken. Das psychologische Denken.
Das soziologische Denken. Stuttgart 1974
- ders.
Theorien und Methoden der modernen Erziehung
Wien 1972
- ders.
Probleme der Entwicklungspsychologie
Frankfurt 1976
- ders.
Einführung in die genetische Erkenntnistheorie
Frankfurt am Main 1992
- Alina SZEMINSKA - Jean PIAGET
Die Entwicklung des Zahlbegriffes beim Kind
Stuttgart 1972, 3. Auflage.
- Bärbel INHELDER - Jean PIAGET
Die Psychologie des Kindes
Eine Zusammenfassung der experimental-psychologischen Forschungsergebnisse über die
Entwicklung der Intelligenz im Kindes- und Jugendalter
Freiburg 1972
- dies.
Gedächtnis und Intelligenz
Freiburg 1971
Eine zehnbändige Studienausgabe der
wichtigsten Werke von Jean PIAGET ist im Verlag Klett-Cotta, Stuttgart,
erschienen.
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5.3 Kritik
Eine kritische Auseinandersetzung
mit den Forschungsergebnissen der Genfer Schule und deren teilweise Revision leisten die
folgenden Autoren. Vor allem der zweite Beitrag verdient Beachtung, weil er grundlegende
Experimente vorstellt, die Friedrich WILKENING in Anlehnung an PIAGETs berühmte Versuche
und zu deren Überprüfung unternommen hat; sie relativieren die von ihm beschriebenen
Grenzen der geistigen Leistungsfähigkeit von Kindern.
- Franz MEICHSNER
Wissen ist ein Kinderspiel
GEO Wissen 3 (1992) S. 44 ff.
- Manuel
MÖLLER
Konstruktivismus und Nativismus
Die Debatte zwischen Jean Piaget und Noam Chomsky
Chemnitz 2006
http://archiv.tu-chemnitz.de/pub/2006/0036/data/ma.pdf
- Hans zur OEVESTE
Kognitive Entwicklung im Vor- und Grundschulalter
Göttingen 1987
Ernst P. FISCHER
(2004, S. 315) sieht im Anschluss an Stanislas DEHAENE (1999) und Keith
DEVLIN (2001) triftige Argumente dafür, PIAGETs Zahlenexperimente anders zu
interpretieren.
Neuerdings tragen Annette
Scheunpflug (2004, S. 9)
und Elsbeth Stern
(2004 a, S. 13; 2004 b, S.122) auf der Grundlage aktueller Hirnforschung Überlegungen vor,
die PIAGETs System erheblich relativieren.
- Marianne Horstkemper
- Annette Scheunpflug
u.a. (Hrsg.)
Aufwachsen
Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
Schüler 2004 - Friedrich Jahresheft
- Elsbeth STERN
Entwicklung im Kopf
Subjektive Bedeutung und aktive Kinder
in:
Marianne Horstkemper -
Annette Scheunpflug u.a.
(Hrsg.)
2004 a, S. 10 - 13
- dies. - Ralph
SCHUMACHER
Lernziel: Intelligentes Wissen
Universitas 59 (2004) b, S. 122
Kurt REUSSER
würdigt PIAGET dessen ungeachtet wie folgt (1998, S. 118):
"Piagets genetischer
Konstruktivismus gehört noch immer zu den Eckpfeilern auch der aktuellen
Forschungsprogramme."
- Kurt REUSSER
Denkstrukturen und Wissenserwerb in der Ontogenese
in:
Friedhart KLIX – Hans SPADA (Hrsg.)
Wissen
Enzyklopädie der Psychologie
Themenbereich C, Ser. 2 Kognition, Band 6
Göttingen u.a. 1998, S. 115 - 128
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5.4 Unterrichtspraxis
Anregungen für die Praxis des
Unterrichts geben die Bücher von
- Hans G. FURTH
Piaget für Lehrer
Düsseldorf 1973
- ders. - Harry WACHS
Denken geht zur Schule
Piagets Theorie in der Praxis (sc. der Elementar- und Primarstufe)
Weinheim 1978
Hier werden nur die Titel genannt, die
diesem Baustein zugrunde liegen. Ein zusammenfassendes Literaturverzeichnis für die
Themengruppe "Entwicklungspsychologische Grundlagen des Unterrichts"
finden Sie auf
der Webseite "Literaturgrundlage".
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Ausgearbeitet von: Dr. Manfred Rosenbach -
letzte Änderung am: 15.01.08
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