Bestimmung und
Beschreibung Übersicht 1.0 Ein wichtiger Unterschied Bestimmen und Beschreiben von Lernzielen sind zwei verschiedene Vorgänge. Die Begründung für diese Behauptung finden Sie auf der Webseite "Der Begriff Lernziel". 1.1 Das Bestimmen von Lernzielen Im Planungsprozess müssen Lernziele zunächst bestimmt werden: Auf der Grundlage von Sachstrukturanalyse und didaktischer Analyse wird eine Verhaltensdisposition (vgl. dazu die Webseite Der Begriff Lernziel") entwickelt, die als gewünschtes Ergebnis des Unterrichts (Stundenziel) möglichst eindeutig zu benennen ist. 1.2 Das Beschreiben von Lernzielen Der/die Lehrende muss sich jedoch auch Gewissheit darüber verschaffen können, ob ein Lernergebnis (im Sinne der Definition) vorliegt. Mithin kommt es darauf an, Handlungen, Verhaltenselemente und Aktualisierungen zu beschreiben, die anzeigen, dass die gewünschte Verhaltensdisposition erreicht oder wenigstens angebahnt worden ist. Da also Lernaktivitäten der Schüler - 'Operationen' - namhaft gemacht werden, wird dieser Arbeitsschritt, die gewünschten Lernergebnisse zu beschreiben, als Operationalisierung bezeichnet; die dabei benannten - zu beobachtenden und konkreten - Handlungselemente heißen Indikatoren. 1.3 Folgerungen Somit werden Lernziele als Verhaltensdisposition bestimmt und durch die Angabe von Indikatoren beschrieben. Dieses Vorgehen ermöglicht es, klare Zielangaben zu machen und die Planung dennoch für andere als die angenommenen Aktualisierungen offen zu halten. Bei diesem Verfahren bleibt die Planung ein Handlungsentwurf, wird sie nicht zur Erfüllungsnorm. Insgesamt: Die Palette denkbarer Operationen, die auf das Erreichen oder Anbahnen einer gewünschten Verhaltensdisposition schließen lassen, ist wesentlich breiter, als allgemein angenommen wird. Die Entwicklung von Indikatoren setzt didaktische Phantasie voraus und ist ein Appell zu deren Entwicklung. 2.0 Hinweise für die Abfassung von Stundenentwürfen Zur Entlastung dieser Webseite und aus sachsystematischen Gründen werden einige wichtige Aspekte, die bei der Abfassung von Stundenentwürfen mit zu berücksichtigen sind, auf jeweils eigenen Webseiten behandelt:
Konkrete Informationen und Empfehlungen zu diesen Themen finden Sie auf der Webseite
2.1 Die drei Schritte der Lernzielbeschreibung Um Lernziele im Sinne der Darlegungen dieser Webseite zu bestimmen und zu beschreiben, empfehlen sich die folgenden drei Arbeitsschritte.
Bei der Anordnung von Lernzielen empfiehlt es sich, zu unterscheiden zwischen Zielen, die
Oft kommt es im Unterrichtsverlauf zu unerwarteten Entwicklungen und bieten sich unverhoffte didaktische Chancen an. Um situationsgerecht reagieren zu können, ist es sinnvoll, sich vorab zu folgenden Fragen schlüssig zu werden:
Mithin sollten Sie unterscheiden zwischen
Abschließend eine Warnung: Lernziele dürfen nicht zur Prüfungsaufgabe verkommen. Deshalb muss sorgfältig zwischen der Formulierung von Lernaufgaben einerseits und Lernkontrollaufgaben andererseits unterschieden werden. 2.2 Angabe von Indikatoren Bei der Abfassung von Entwürfen braucht
zwischen Verhaltensdisposition und Indikator dann 2.3 Erwähnung von Arbeitsverfahren und Medien/Operationsobjekten Im einzelnen Lernziel brauchen Verfahren und Medien/Operationsobjekte nur dann benannt zu werden, wenn das für dessen inhaltliche Eindeutigkeit erforderlich ist. Vor allem muss dabei deutlich gemacht werden, ob ein Erkenntnisakt oder die Schulung einer Fertigkeit Unterrichtsziel ist. 2.4 Sprachliche Form Für die sprachliche Form von Lernzielen
wird empfohlen, den Indikativ des Präsens zu verwenden. Lernziele sind zwar keine
Aussage, sondern ein vorgestellter (vorweggenommener) Sachverhalt, doch wenn das
mitgedacht wird, erübrigen sich sprachliche Klimmzüge.
3.0 Literaturnachweis Die diesen Ausführungen zugrunde liegende Literatur wird auf der Webseite "Literaturgrundlage" zusammengefasst. [ Zurück zur
Übersicht ] Ausgearbeitet von: Dr. Manfred Rosenbach -
letzte Änderung am: 15.01.08 |