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Die Bereiche von Lernzielen

Übersicht
1.0 Die "klassischen" Bereiche
2.0 Eine erweiterte Beschreibung der Bereiche
3.0 Die Einheit der Bereiche
4.0 Literaturnachweis

1.0 Die "klassischen" Bereiche

Die Ziele von Unterricht und Erziehung sind komplex und vielschichtig. Um deren Bereiche - man spricht auch von Dimensionen - erfassen und namhaft machen zu können, hat man verschiedene Begriffssysteme entwickelt. Sie haben lediglich analytische Funktion; jede Benennung eines Bereiches ist nichts weiter als ein Idealtypus, der in der Wirklichkeit nie isoliert vorkommt, sondern immer mit anderen Bereichen verwoben ist.
     Es gibt die verschiedensten Klassifikations- und Beschreibungssysteme. Am weitesten verbreitet und wohl auch am praktischsten ist eine auf BLOOM und Mitarbeiter zurückgehende Einteilung, die folgende drei Bereiche unterscheidet:

  • kognitiver Bereich,
  • affektiver Bereich,
  • psychomotorischer Bereich.

Die drei Bereiche führen zu folgenden Lernzielen:

  • kognitive Lernziele:
    sie beziehen sich auf alle intellektuellen Fähigkeiten;

  • affektive Lernziele:
    sie beziehen sich auf Einstellungen und die Entwicklung von Werthaltungen,
    auf Handlungsbereitschaften, auf Interessenlagen und deren Veränderung;

  • psychomotorische Lernziele:
    sie beziehen sich auf alle Formen gesteuerter Bewegung, z.B. im Sport, im Sprachunterricht, im Musikunterricht, im Kunstunterricht.

In vielen Veröffentlichungen findet sich zusätzlich der Begriff

  • instrumentelle Lernziele.

Dabei handelt es sich um einen unterrichtspraktisch wichtigen Begriff, aber nicht um eine eigenständige Lernzieldimension.
     Instrumentelle Lernziele können sich auf manuelle Fertigkeiten beziehen und gehören dann zum psychomotorischen Bereich. Sie können auch eine Technik der geistigen Arbeit bezeichnen und sind dann dem kognitiven Bereich zuzuordnen.

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2.0 Eine erweiterte Beschreibung der Bereiche

Die vorstehende Einteilung in drei Zielbereiche ist übersichtlich und prägt sich leicht ein; das ist ihr Vorzug. Ihr Nachteil: Wichtige Aspekte erzieherischen Handelns werden nicht eigens benannt und können deswegen leichter außerhalb des Gesichtskreises bleiben, als es sonst geschähe. Deshalb wird hier im Anschluss an Eckhardt PREUSZ (1973, S. 72 - 90) eine deutlicher differenzierte Beschreibunmg von Zielbereichen erzieherischen Handelns vorgestellt.

  • Kognitive Dimension:
    wissenssichernde und erkenntnisbildende Lernziele
  • pragmatische Dimension:
    auf Handeln und Gestalten gerichtete Lernziele
  • emotionale Dimension:
    gemüts- und gesinnungsbildende Lernziele
  • soziale Dimension:
    auf Partnerschaft und Kooperation gerichtete Lernziele
  • ethische Dimension:
    auf Wertwirklichkeiten gerichtete Lernziele

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3.0 Die Einheit der Bereiche

Wie bereits oben dargelegt, sind diese Begriffe lediglich Aspekte, Sichtweisen. In jeder Lernhandlung sind alle Aspekte vertreten.
     Man kann die drei Bereiche mit den drei Seiten eines Würfels vergleichen. Welche Seite auch immer im Vordergrund der Betrachtung steht - immer sind die beiden anderen existent und müssen bei der didaktischen Arbeit berücksichtigt werden. Das gilt sinngemäß auch für die auf fünf Bereiche erweiterte Beschreibung.

Die Unterscheidung der drei bzw. fünf Bereiche dient nicht dazu,

  • die Sachstruktur eines Unterrichtsgegenstandes zu zerstückeln
  • oder Leistungen des Verstandes von Gefühl und Gemüt,
    von sittlichem Bewusstsein zu isolieren
    ,
  • sondern
    den Blick für die Vielschichtigkeit möglicher und notwendiger Lernziele zu schärfen.

Das Übergewicht kognitiver Aspekte kann - ungeachtet eines möglichen Abgleitens in Intellektualismus - auch positiv gesehen werden. Dass der Mensch sich seiner Vernunft bedienen möge, gehört zu den zentralen und nach wie vor aktuellen Forderungen der Aufklärung. 

4.0 Literaturnachweis

Die diesen Ausführungen zugrunde liegende Literatur wird auf der Webseite "Literaturgrundlage" zusammengefasst.


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Ausgearbeitet von:     Dr. Manfred Rosenbach -        letzte Änderung am: 15.01.08
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