Die Gruppierungsformen des
Unterrichts Übersicht 1.0 Gruppierungsformen als Begriff der Didaktik Der Begriff 'Sozialformen des Unterrichts' ist von 1965 Wolfgang SCHULZ in die Fachsprache der Allgemeinen Didaktik eingeführt und von Wolfgang KLAFKI aufgegriffen worden. In der didaktischen Literatur findet sich auch der bedeutungsgleiche Begriff 'Gruppierungsformen'. Weil er sprachlich eher überzeugt, wird allein er im Folgenden verwendet. Bezeichnet wird nach KLAFKI die Form, in der die am Unterricht beteiligten Personen aufeinander bezogen sind". Generell bezeichnet der Begriff 'Gruppierungsformen' somit alle methodischen Maßnahmen, die die Beziehungen der Schüler zum Lehrer und der Schüler zueinander gestalten. Gruppierungsformen haben eine äußere, organisatorische, und eine innere, funktionale Seite, denn die räumliche Beziehung der beteiligten Personen zueinander hat Einfluss auf die Kommunikationsstruktur. 2.0 Die wichtigsten Gruppierungsformen 2.1 Die Begriffe In der didaktischen Literatur wird der Begriff der Gruppierungsformen teils enger, teils weiter verstanden. Insgesamt werden im Wesentlichen folgende Gruppierungsformen beschrieben:
Die folgenden Ausführungen und Erörterungen beschränken sich auf die ersten fünf Gruppierungsformen. Sie können als die klassischen" gelten, weil vor allem sie für die tägliche Unterrichtspraxis wichtig sind. Im Übrigen handelt es sich bei den weiteren Gruppierungsformen eher um Handlungsmuster des Unterrichts. 2.2 Exkurs über den Frontalunterricht In der didaktischen Literatur wird der Begriff 'Frontalunterricht' teils wertfrei beschreibend, teils heftig polemisch verwendet; außerdem finden sich ambivalente Zwischenformen, die zwischen grundsätzlicher Ablehnung und widerwilliger Anerkennung schwanken. In den letzten Jahren ist die Diskussion gelassener geworden und wird nun weniger von Vorurteilen und Wunschvorstellungen, stärker von der Wirklichkeit bestimmt. Nimmt man den Begriff wörtlich, so verführt die frontale Sitzordnung der Lerngruppe dazu anzunehmen, der Unterricht verlaufe zwangsläufig in engschrittiger Führung durch den Lehrer, die die Schüler auf passives Aufnehmen beschränkt und ihnen im günstigsten Fall lediglich die Möglichkeit lässt, dem Lehrer Stichworte zu liefern. Unterricht mag in der Vergangenheit so gehalten worden sein und auch in der Gegenwart vorkommen, doch handelt es sich um eine Extremform. Unterricht mit der ganzen Lerngruppe, in der Regel einer ganzen Klasse, kann auch dann variabel und didaktisch modern" gestaltet werden, wenn eine andere als die frontale Sitzordnung - aus welchen Gründen immer - nicht möglich ist.
Um Missverständnissen und Irrtümern vorzubeugen, empfiehlt es sich jedoch, den Begriff 'Frontalunterricht' nur noch für die o.g. extreme Form zu verwenden und im Übrigen von Klassenunterricht - Arbeit mit den ganzen Gruppe zu sprechen. Einzelheiten dazu finden Sie unten unter Nr. 5.0. 3.0 Die Gruppierungsformen - ihre Vorzüge und Schwächen Hier werden nur die wichtigsten
Gruppierungsformen vorgestellt; vgl. dazu auch die Webseite Die
Gruppierungsformen des Unterrichts I: Ein komprimierter
Überblick". Da keine Gruppierungsform alle didaktisch notwendigen oder
wünschenswerten Eigenschaften miteinander verbindet, kommt es darauf an, deren jeweils
spezifische Vorzüge und Schwächen bzw. Nachteile herauszuarbeiten. Wählen Sie also die jeweilige Webseite für Frontalunterricht - Einzelarbeit - Partnerarbeit - Gruppenarbeit. 4.0 Die Gruppierungsformen in der Unterrichtspraxis 4.1 Bewertung der einzelnen Gruppierungsformen Dazu vorab zwei Thesen:
Daraus folgt eine weitere These:
4.2 Folgerung Daraus ergibt sich eine Folgerung, die für die Bewertung der Gruppierungsformen von zentraler Bedeutung ist:
Das führt zu einer Neubewertung
des Unterrichts mit der ganzen Klasse bzw. Lerngruppe. 5.0 Klassenunterricht als Organisationsrahmen 5.1 Warum Klassenunterricht? Die Vorzüge der einzelnen
Gruppierungsformen können sich nur entfalten, wenn eine tragfähige didaktische Grundlage
vorhanden ist. 5.2 Die Gestaltung von Klassenunterricht Variable Kombinationen von Gruppierungsformen sind nur ein Element einer Unterrichtsgestaltung, die einen erfolgreichen und wirkungsvollen Unterricht ausmachen. Folgende Aspekte sind zu beachten:
6.0 Literaturgrundlage Um die Literaturgrundlage des Themas "Gruppierungsformen" einzusehen, klicken Sie hier. [ Zurück zur
Übersicht ] Ausgearbeitet von: Dr. Manfred Rosenbach -
letzte Änderung am: 15.01.08 |