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Sechs »Strategien«

für Anlage und Verwendung eines Stundenentwurfs

1.0 Der Entwurf - ein Handlungskonzept

In den Bausteinen dieser Themengruppe wird mehrfach empfohlen, den Entwurf einer geplanten Unterrichtsstunde als Handlungskonzept anzulegen und zu verwenden. Damit waren stillschweigend alle die »Handlungen« gemeint, die der didaktischen Funktion der jeweils geplanten Unterrichtsstunde entsprechen. Freilich bleibt die Empfehlung sehr allgemein.

Die Beobachtung von Unterricht zeigt, dass es mehrere typische Strategien gibt, Handlungskonzepte anzulegen und zu verwenden. Sie werden hier vorgestellt, um Ihnen ein verfeinertes Instrumentarium anzubieten. Welche Strategie Sie wählen oder bevorzugen, hängt von zwei Kriterien ab -

  • der jeweils von Ihnen zu lösenden didaktischen Aufgabe,

  • dem von Ihnen persönlich empfundenen Bedürfnis.

Lassen Sie sich nicht dazu verführen, die »Strategien« - Ihrer Persönlichkeitsstruktur folgend - schematisch einzusetzen. Sie haben lediglich analytische Funktion und dürfen nicht als unmittelbar geltende Empfehlungen missverstanden werden. Am erfolgreichsten werden Sie sein, wenn Sie mit Hilfe der »Strategien« Ihr handwerkliches Repertoire erweitern.

2.0 Sechs »Strategien«

Der Verlaufsplan Ihres Stundenentwurfs kann nach folgenden »Strategien« angelegt werden.

  • Drehbuch
    Das ist die am häufigsten zu beobachtende Form. Sie enthält alle wesentlichen Elemente, auf die es im Stundenverlauf ankommt. Die Einzelheiten finden Sie auf den Webseiten "Systematische Form des Entwurfs" und "ganzheitliche Form des Entwurfs".

  • Das Ziel erreichen
    Hier kommt es darauf an, ein bestimmtes Ergebnis - »Produkt« - zu erreichen und die dafür notwendigen Handlungen festzuhalten.

  • Offen bleiben
    Wie auf der Webseite "Unterrichtsplanung - Leistungen und Grenzen" dargestellt, kann Planung nicht über das Lernen der Schüler verfügen. Deshalb kommt es darauf an, sich auf unerwartete Situationen einzustellen und sie - "was mache ich, wenn ..." - gedanklich vorwegzunehmen.

  • Weichen stellen
    Im Unterrichtsverlauf ist eine Vielzahl didaktischer Entscheidungen nötig. Deswegen kann es nützlich sein, im Verlaufsplan vor allem die »Schaltstellen« herauszuarbeiten und situationsgemäße Interventionen für die Fortsetzung des Unterrichts vorzusehen.

  • Aktivität anbahnen
    Lernen besteht nicht in Rezeption, sondern in Aktivität (vgl. dazu die Webseiten "Wissen - Ergebnis von Tätigkeit" und "Das Operationsobjekt und seine zentrale Stellung im Unterricht"). Deshalb ist es wichtig, im Verlaufsplan Lernaktivitäten der Schüler sowie die entsprechenden Anbahnungen vorzusehen.

  • Arbeitsplan verabreden
    Für einen erfolgreichen Unterrichtsverlauf kann es wichtig sein, den Schülern Gegenstand und Ziel des Unterrichts vorzustellen oder mit ihnen zu verabreden - sog. Informierender Unterricht. Entsprechende Leitimpulse für die einzelnen Phasen sind im Entwurf vorzusehen.

3.0 Literaturnachweis

Der vorstehende Text folgt im Wesentlichen einer Typologie von
Andreas GRUSCHKA
Didaktik
Wetzlar 2002, S. 326 f.


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Ausgearbeitet von:     Dr. Manfred Rosenbach -        letzte Änderung am: 15.01.08
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