Anschauungsgehalt und
Abstraktionsgrad Übersicht 1.0 Auf das Ziel kommt es an Auf der Webseite Das Operationsobjekt" wird die zentrale Funktion dargestellt, die dem Operationsobjekt im Unterricht zukommt. Mithin hängt der Erfolg des Unterrichts wesentlich davon ab, ob der Lehrer Operationsobjekte ausgewählt hat, die den Lernvoraussetzungen seiner Schüler entsprechen und außerdem für die jeweilige Zielsetzung geeignet sind. Die Entscheidung für bestimmte Operationsobjekte und in Verbindung damit ihre Darbietung durch bestimmte Medien ist also nicht beliebig, sondern setzt eine Untersuchung ihrer spezifischen Leistungen voraus. Dafür bedarf es geeigneter Kriterien. Sie sollten in ein didaktisches Konzept der Anschaulichkeit eingebettet sein. Dessen Formulierung kann hier nicht geleistet werden, doch sei wenigstens darauf hingewiesen, dass im Unterricht Anschaulichkeit unbedingt notwendig ist, weil sie der stammesgeschichtlichen Prägung des Menschen entspricht. Sie erleichtert den Zugang zu den Lerngegenständen. Anschaulichkeit allein genügt der uns Lehrern gestellten Aufgabe nicht. Die hochgradige Komplexität der modernen Lebenswelt macht es vielmehr erforderlich, jungen Menschen die Bereitschaft und Fähigkeit zu abstrakter Erkenntnis nahezubringen (Vgl. dazu Annette Scheunpflug (2001, S. 101 f.) . 2.0 Anschauungsgehalt und Abstraktionsgrad Versucht man die nahezu unendliche Fülle von möglichen und denkbaren Operationsobjekten unter didaktischen und lerntheoretischen Gesichtspunkten zu ordnen, so bietet sich das Begriffspaar
als Kriterium an. Es bildet die äußersten Pole einer Skala. Auf der einen Seite steht das Realobjekt; es ist in höchstem Maße anschaulich und zugleich überhaupt nicht abstrakt. Auf der anderen Seite stehen Zeichen bzw. Symbolsysteme wie die Sprache und sprachlich formulierte Gedanken oder Formelsysteme der einzelnen Fachwissenschaften; sie sind überhaupt nicht anschaulich und zugleich in höchstem Maße abstrakt. Jedes einzelne Operationsobjekt lässt sich zwischen den beiden Eckpunkten einordnen. Für seine Beschaffenheit gilt der folgende Zusammenhang:
3.0 Didaktische Folgerungen Weder der Anschauungsgehalt noch der
Abstraktionsgrad von Operationsobjekten sind - didaktisch betrachtet - Werte an sich. Im
Unterricht sind Anschauung und Abstraktion weder Selbstzweck noch absolute Werte, sondern
sie dienen spezifischen Zielsetzungen. Dabei geht es immer um die gedankliche
Durchdringung, Verarbeitung und Aneignung unterschiedlichster Sachverhalte. Vertiefungen
dieser Thematik anhand eines repräsentativen Beispiels finden Sie auf der Webseite Folgende lernpsychologischen Zusammenhänge gelten generell und sollten bei der Auswahl von Operationsobjekten beachtet werden.
Wie weit diese Sachverhalte sich auf den
Lernprozess auswirken, ist weitgehend von entwicklungspsychologischen Faktoren abhängig,
insbesondere von denen, die PIAGET
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die modernen
elektronischen Medien - Fernsehen bzw. Video, PC und Internet. Sie eröffnen
völlig neue didaktische Möglichkeiten und Horizonte. Gerade dadurch machen sie jedoch
auch ausgeprägtes Problembewusstsein und entsprechendes didaktisches Urteilsvermögen
erforderlich. Zusammengefasst lässt sich sagen: Anschauung und
Abstraktion müssen sinnvoll und ausgewogen zusammenwirken. Anschauung stellt die
Beziehung des Unterrichts zur Lebenswirklichkeit her, Unterricht muss
abstrakte Sachverhalte anschaulich vermitteln 4.0 Verarbeitung und Umformung von Wirklichkeit Unterricht, verstanden als Durchdringung und Verarbeitung von Wirklichkeit, führt immer wieder auch zu Umformungen von Wirklichkeit. Dieser Sachverhalt ist so häufig und selbstverständlich, dass er oft nicht reflektiert wird. Deshalb ist es nützlich, einen Überblick über die generell möglichen Umformungen zu gewinnen. Diesen Überblick leistet eine von Ernst RIEDEL und Harald KÖNIG, 1973, S. 112) entwickelte Matrix aus Anschauungsbereich und Zielbereich. Die drei Kategorien Realität, Abbildungen und Symbole werden darin zu neun Umformungsmöglichkeiten kombiniert. Es handelt sich dabei um Idealtypen, die den Sachverhalt durchsichtig machen sollen. Übergangs- und Zwischenformen bleiben absichtlich außer Betracht.
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zur Übersicht Auch die Entscheidung für ein Medium (vgl. oben Nr. 1.0) ist nicht beliebig, sondern muss Folgen und Rückwirkungen berücksichtigen. Für Organisation und Verlauf des Unterrichts ist es durchaus erheblich, mit welchem Medium ein Operationsobjekt präsentiert wird. Zeigt man z. B. eine Karikatur mit Folie und Tageslichtprojektor, so wird das die Aufmerksamkeit der Lerngruppe eher bündeln. Legt man sie jedem Schüler als Kopie vor, so bahnt man damit eher individuelle Arbeit an. Für die präzise Planung und erfolgreiche Durchführung von Unterricht ist es besonders wichtig, die spezifischen Leistungen und Schwächen von Medien einschätzen zu können, zumal die in Nr. 4.0 beschriebenen Umformungen von Wirklichkeit auch deren Veränderung bewirken. Im Folgenden werden Medien lediglich in der Funktion betrachtet, Stellvertreter einer Realsituation zu sein; die Aufzählung nennt Beispiele. Medien und die von ihnen vermittelten Informationen (Operationsobjekte) können
6.0 Leitfragen für die Auswahl von Medien/Operationsobjekten Wie aus den vorstehenden Ausführungen folgt, unterliegen Medien und Operationsobjekte dem Prinzip der Wechselwirkung, das alle Bedingungsfelder und Entscheidungsfelder des Unterrichts miteinander verknüpft. Deshalb werden hier einige Leitfragen vorgelegt, die im Sinne einer Checkliste dazu beitragen können, wichtige Aspekte zu ermitteln.
7.0 Literaturgrundlage Die Literaturgrundlage für diesen und die weiteren Bausteine zum Thema "Medien" finden Sie hier. Zurück zur Übersicht Ausgearbeitet von: Dr. Manfred Rosenbach -
letzte Änderung am: 15.01.08 |