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Leitlinien
für die Praxis der Motivation
Übersicht
1.0 Das Problemfeld
2.0 Handlungsmöglichkeiten
3.0 Leitlinien für die Praxis
3.1 Empfehlungen nach Franz E. WEINERT
3.2 Empfehlungen nach David P. Ausubel
3.3 »Lernhilfen« nach Heinrich ROTH
3.4 Empfehlungen nach Walter EDELMANN
4.0 Literaturgrundlage
1.0 Das
Problemfeld
Schüler zu
motivieren ist ein komplexer, langfristig verlaufender Prozess, der nicht
mit der Vorgabe neuartiger Reize in Eröffnungsphasen des Unterrichts
verwechselt werden darf. In ihm kommen vielmehr Erwartungen des Schülers
zum Handlungsausgang sowie Maßstäbe und Tendenzen zur Ursachenzuschreibung
zur Geltung.
Will man die
Motivsysteme von Schülern entwickeln, beeinflussen und verändern, so kommt
allen Phasen des Unterrichts eigene Bedeutung zu. Deshalb gibt es für den
Lehrer in allen Phasen des Unterrichts die unterschiedlichsten Handlungsmöglichkeiten.
2.0
Handlungsmöglichkeiten
Auf den
Webseiten „Grundfragen der Motivation“
und „Motive schulischen Lernens“
finden Sie die wichtigsten Motive und Motivationsmöglichkeiten
zusammengestellt. Die Bedeutung der Emotionen für das Lernen wird auf der
Webseite "Emotion und Lernen"
erörtert.
Welche Motive in
welcher Kombination in einer schulischen Lernsituation aktualisiert und
genutzt werden, hängt zunächst von der Person des Lernenden und
seiner Lerngeschichte ab. Darüber hinaus kommt es jedoch darauf an, dass
der Lehrer wirksame Anregungs- und Anreizbedingungen schafft, die unterschiedliche
Motivationsstrukturen im Rahmen des Möglichen berücksichtigt.
Folglich sollte
ein vielseitiges und differenziertes Instrumentarium situationsgerecht und
personenbezogen eingesetzt werden. Dieses umfaßt nicht nur Formen der
intrinsischen Motivation, sondern auch der extrinsischen Motivation.
Beide schließen einander nicht aus, sondern ergänzen einander; für die
Einzelheiten wird auf die gleichnamige
Webseite verwiesen.
Ohne Zweifel ist
es ein wichtiges Ziel, Schüler zu einer Arbeitshaltung zu befähigen, die
unmittelbar aus dem Reiz und Aufforderungscharakter der Sache gespeist wird,
ihn also intrinsisch motiviert sein lassen möchte. Diese Haltung hat dazu
geführt, andere Motivierungsmöglichkeiten deswegen abzuwerten, weil sie
von außen kommen, also extrinsisch sind. Heinrich ROTH schreibt dazu
(zitiert nach Konrad MACHT, 1973, S. 162):
„Wir
brauchen uns nicht zu scheuen, alle Antriebe mit ins Spiel zu bringen, von
denen wir wissen, dass sie geeignet sind, die Trägheit der menschlichen
Natur zu überwinden. Wir dürfen auch solche Motivationen als Vorspann
benutzen, die nicht in der Sache selbst liegen. Ziel muss allerdings
bleiben, sie wieder abzubauen ...
So sind wir gehalten, sie fruchtbar in das
Schullernen einzuschalten, allerdings mit der Auflage, sie gleichzeitig
einer sozialen Vertiefung und kulturellen Vergeistigung entgegenzuführen.“
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3.0
Leitlinien für die Praxis
Generell gültige
„Rezepte“, die in jeder Situation zuverlässige Wirkung entfalten
werden, gibt es nicht. Doch lassen sich Leitlinien nennen – sie können
als Orientierungshilfe dienen und sollen vor allem die eigene
Phantasie zu situationsgerechtem didaktischen Handeln anregen. Um
unterschiedlichen Bedürfnissen zu entsprechen, werden hier die Empfehlungen
unterschiedlicher Autoren vorgestellt.
Eine »Leitlinie«
gilt generell. Sie war schon immer plausibel, wird jedoch durch die
Hirnforschung bestätigt:
Sorgen
Sie dafür, dass das Lernen Freude macht.
Die Forderung,
dass Lernen bzw. Schule Spaß oder vielmehr – mit dem kurzem »a« des Szene-Deutschs
– Spass machen solle, zielt zu kurz. Die wahre Freude ist - nach
einem Bonmot des Philosophen SENECA - eine ernste Sache. Das bedeutet
u.a.: Man muss sie ernst nehmen und sich um sie bemühen.
3.1
Empfehlungen nach Franz E. WEINERT
Im Anschluss an
WEINERT
sind die folgenden Gesichtspunkte zu nennen.
1. |
Der
Lehrer sollte dafür sorgen, dass jeder Schüler Aufgaben
unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades bearbeiten kann, dass er sich
aber besonders häufig mit Aufgaben mittlerer Schwierigkeit
auseinandersetzen muss.
Der
Schüler kann dann am ehesten seine Erfolge und Misserfolge als
Ergebnis der eigenen Anstrengungen verstehen. |
2. |
Der
Lehrer sollte dafür sorgen, dass der Unterrichtsstoff
Neuigkeitswert besitzt, interessant, manchmal spannend, manchmal
unterhaltsam, immer abwechslungsreich ist oder möglichst in diesem
Sinne gestaltet wird. |
3.
|
Der
Lehrer sollte sich darum bemühen, dass die Schüler einer
Lerngruppe in ihrer Aktivität nicht vollkommen von seiner Steuerung
abhängen. Er sollte deshalb Eigenaktivität und Selbststeuerung
unterstützen und den Schülern das Gefühl vermitteln, Urheber
eigenen Handelns, Verursacher der eigenen Leistung zu sein. Der
Lehrer sollte den Aufbau realistischer Bezugssysteme zur Erklärung
eigener Erfolge und Misserfolge unterstützen. |
4. |
Im
Unterricht sollte sowohl in heterogenen als auch in homogenen
Leistungsgruppen gearbeitet werden.
Anmerkung: Das gilt für Schulen, in denen
aufgrund ihrer Konzeption die Schülerschaft entsprechend
zusammengesetzt ist, kann jedoch auch für Gymnasien zutreffen. |
5. |
Der
Lehrer sollte Bekräftigungen für Leistungsfortschritte
systematisch, aber unregelmäßig einsetzen. Er sollte dafür
sorgen, dass die Fremdbekräftigung von Erfolg allmählich,
wenigstens zum Teil durch Selbstbekräftigung eigener Leistungen
ersetzt wird. |
6. |
Die
Zielsetzungen sollten unterschiedliche Zeithorizonte betreffen. Vor
allem bei der Unterrichtung jüngerer Kinder muss der Lehrende
darauf achten, dass kurzfristig erreichbare, konkrete und
anschauliche Ziele in genügender Anzahl vorhanden sind. |
7. |
Es
gilt zu berücksichtigen, dass die Lernmotivation eines Schülers
stets aus dem Verhältnis der sachspezifischen Interessen zu allen
anderen Motiven resultiert. |
8. |
Der
Lehrer sollte sich bemühen, im gesamten Unterricht Ängstlichkeit
und Furcht der Schüler abzubauen, denn sie behindern im allgemeinen
komplexere Leistungen. Mindestens sollte er die Tatsache berücksichtigen,
dass zahlreiche Schüler unterrichtlichen Anforderungen unabhängig
von dem Verhalten des Lehrers misserfolgsängstlich gegenüberstehen. |
9. |
Der
Lehrer sollte sich stets der Tatsache bewusst sein, dass bei den Schülern
Bedürfnisse nach Abhängigkeit, nach Geltung, nach Macht, nach
Hilfe, nach Zugehörigkeit, nach Anerkennung und Lob in jedem
Unterricht wirksam sind und Einfluss auf die Lernmotivierung haben.
Gerade deshalb kommt es darauf an, bei der Schaffung dafür
wichtiger Anregungs- und Anreizbedingungen besonders sorgfältig und
überlegt vorzugehen. |
Zum Lernen zu
motivieren heißt also,
-
günstige
Anregungsbedingungen zu schaffen,
-
Anreize
bereitzustellen und
-
individuelle
Motivsysteme anzusprechen.
Aus der Theorie
der Wechselwirkung zwischen personspezifischen Motiven und situativen
Faktoren ergibt sich allerdings, dass die jeweiligen didaktischen Maßnahmen
nicht bei allen Schülern gleichermaßen wirksam sein können; sie hängen
vielmehr von der überdauernden Motivstruktur des Lernenden ab, d. h. von
dem bisherigen Verlauf seiner Sozialisation. Folglich müssen motivierende
Maßnahmen möglichst variiert werden.
Die Schaffung
einer optimalen – also weder zu hohen noch zu niedrigen – aktuellen
Lernmotivation bei möglichst vielen Schülern ist nur eine Teilaufgabe.
Ebenso wichtig
ist die langfristige Entwicklung und Förderung der individuellen
Lernmotive im Sinne der Ausdifferenzierung von Interessen und der
Unterstützung eines erfolgszuversichtlichen Lernmotivs.
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3.2
Empfehlungen nach David P. Ausubel
AUSUBEL formuliert
auf der
Grundlage seiner Ausführungen in dem Kapitel „Motivationale Faktoren beim
Lernen“ die folgenden Empfehlungen.
1. |
Die
Motivation ist ebensosehr ein Effekt wie eine Ursache des Lernens.
Daher ist es nicht nötig, auf die Entwicklung von Motivation zu
warten, bevor man einen Schüler etwas lernen läßt. |
2. |
Das
Ziel einer Lernaufgabe muß immer so deutlich und spezifisch wie möglich
gemacht werden. Bei unrealistischen und abgelegenen Zielen sollte
die Beziehung der Lernaufgaben zu anderen Arten des Wissens und der
intellektuellen Fähigkeiten erklärt werden. |
3. |
Machen
Sie vollen Gebrauch von den Interessen und Motivationen des Schülers,
aber beschränken Sie sich nicht auf diese. |
4. |
Vergrößern
Sie den kognitiven Trieb, indem Sie intellektuelle Neugier erwecken.
Benutzen Sie dazu Stoffe, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen,
und bauen Sie Ihre Stunden so auf, dass der Lernerfolg gesichert
ist. |
5. |
Stellen
Sie Aufgaben, die der Fähigkeit des einzelnen Schülers angemessen
sind. Nichts dämpft die Motivation so sehr wie eine ununterbrochene
Folge von Fehlschlägen und Frustration. |
6. |
Helfen
Sie den Schülern, sich realistische Ziele zu setzen und ihren
Fortschritt in Richtung auf diese Ziele selbst zu erkennen. Dazu
sollten Sie ihnen Aufgaben stellen, die die Grenzen ihrer Fähigkeit
testen, und ihnen klare Rückmeldungen zum Grad ihres Fortschritts
geben. |
7. |
Berücksichtigen
Sie entwicklungsbedingte Veränderungen und individuelle
Unterschiede der Motivationstypen. |
8. |
Machen
Sie einen überlegten Gebrauch von äußerlicher und aversiver
Motivation und vermeiden Sie, beide zu häufig anzuwenden. |
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3.3
»Lernhilfen« nach Heinrich ROTH
ROTH
(1976) hat eine große Zahl von „Lernhilfen“ vorgeschlagen. Obwohl sich
die Rahmenbedingungen des Unterrichts seit deren Publikation erheblich geändert
haben, sind sie aus strukturellen Gründen immer noch aktuell. Die folgenden
Aufstellungen sind das Arbeitsergebnis einer Sitzung des Allgemeinen
Seminars, in der ROTHs Empfehlungen modifizierend ausgewertet wurden.
Zunächst werden
in einer Übersicht generelle Empfehlungen genannt, die sich auf die
Hauptphasen des Unterrichts beziehen. Anschließend wird ein Katalog
detaillierter Lernhilfen vorgestellt. Die Zahlen ordnen die einzelnen
Lernhilfen dieser Übersicht zu.
Eröffnung
-
Entwickeln
von Erwartungen
-
Korrektur
unrealistischer Erwartungen
-
Eingehen
auf niedrige Erwartungspotentiale
-
Verdeutlichung
der Folgen:
o neues Wissen,
o Erlernen einer Methode,
o Einblick in Zusammenhänge,
o Bedeutung für langfristige Ziele
|
1,
2, 3, 5, 7,
8
11, 17
4, 9, 23, 31
6, 8, 10 |
Erarbeitung
-
Handeln
ermöglichen
-
Helfende,
nicht deutende Zuwendung
-
ggf.
Untergliedern der Zielsetzung,
Variation der Schwierigkeit
-
Herausheben
der Zwischenlösung
|
18,
19, 33, 34,
35, 47, 49,
50, 53, 54
14, 15, 20,
28, 29, 30,
31, 32, 43,
44, 48, 50
12, 22, 23,
24, 25, 38,
51, 58
12,
17, 36, 37 |
Schlussphase
- Bewertung des
eigenen Handelns
Verursachung, Fähigkeit
- Bedeutung des
Ergebnisses (Sinnkonzept)
-
Verdeutlichung,
Korrektur des Standards
-
ggf.
Eingehen auf Attribuierungsmuster
auf Klassenklima
-
Entwickeln
weiterführender Fragestellungen
|
35,
45, 46
6,
16, 17, 41,
57
13, 21, 37,
39, 40, 52
22, 26, 27
10,
56, 59 |
Der Katalog
der Lernhilfen
1. |
Wiss-
und Lernbegierde mit realen Lebensinteressen verknüpfen. |
2. |
Anknüpfen
an Interessen der Schüler (altersentsprechend). |
3. |
Identifikation
mit dem Lerngegenstand ermöglichen. |
4. |
Unterrichtsgegenstand
in „altersspezifische Schau“ übersetzen. |
5. |
Unterrichtsgegenstand
in altersspezifische Sprache übersetzen, in der der Gegenstand dem
Schüler vertraut ist oder werden kann. |
6. |
Unterrichtsgegenstand
in seiner Prägnanz zeigen, d.h. das Typische oder Exemplarische
herausstellen. |
7. |
Ursituation
des Gegenstandes aufzeigen (Entdeckersituation). |
8. |
Tätigkeit
als ein für den Schüler erstrebenswertes Ziel erkennen lassen. |
9. |
Gesetzte
Ziele sollen für den Schüler erreichbar sein. „Er soll täglich
mehr das Vertrauen und die Zuversicht gewinnen, dass das Ziel
erreicht werden kann. |
10. |
Ziele
sollten auch über die Schule hinausweisen und im Lebensraum des Schülers
wirksam werden. |
11. |
Jüngere
Schüler brauchen mehr Nahziele, Jugendliche mehr Fernziele mit höheren
Erwartungen. |
12. |
Das
Erreichen von Zwischenzielen stärkt die Motivation, einem
weitergesteckten Ziel näherzukommen. |
13. |
Erfolg
sichern (persönliches Ereignis). |
14. |
Fortschritt
am Lerngegenstand muss Motiv des eigenen Handelns werden. |
15. |
Erhöhung
der eigenen Erwartungen stärkt Vertrauen in die eigenen Kräfte. |
16. |
Jede
Niederlage muss eine Hoffnung auf künftige Erfolge offen lassen. |
17. |
Verdeutlichen
des Verhältnisses von erwarteter und erreichter Schülerleistung
(Wirksamkeit der eigenen Lernanstrengungen kontrollieren lassen). |
18. |
Wettbewerb
und/oder Zusammenarbeit ermöglichen (Prüfung/Projekt). |
19. |
Anregendes, soziales Klima schaffen, das zur Selbsttätigkeit und
Selbstverantwortung anregt (vor allem in kleinen Gruppen möglich). |
20. |
Erfolge zusätzlich
verstärken (mitmenschliche Teilnahme zeigen). |
21. |
Lob und
Tadel müssen mit dem Erwartungshorizont des Lehrers verbunden werden. |
22. |
Spezifika
der Aufgabe beachten:
o Langwierigkeit
o
Konzentrationsdauer
o
Aufwand
o
Übungsintensität. |
23. |
Lernanreize
durch angemessenen Schwierigkeitsgrad schaffen. |
24. |
Nicht immer
mit der leichten Aufgabe beginnen. |
25. |
Anforderungen durch Erleichtern und/oder Erschweren stufen. |
26. |
Abstand
gewinnen lassen (Sache überschlafen). |
27. |
Neubeginn
ermöglichen („noch einmal durch den Kopf gehen lassen“). |
28. |
Zugeständnisse
machen:
„Hier handelt es sich um eine schwierige Stelle, für die man
Geduld und Zeit aufbringen muss.“ |
29. |
Zeit
kontrollieren. Orientierung erfordert Warmwerden mit dem Lerngegenstand. |
30. |
In
schwierigen Lernphasen Vertrauen übertragen („Ich bin da und helfe
dir.“) |
31. |
Überforderung
und Ungeduld vermeiden. |
32. |
Gezielte
Hilfestellung ein Stück weiterhelfen („Sichere doch deine
Ausgangslage“). |
33. |
Verständnis
der Aufgabe sichern, zur rechten Einstellung führen, die ein Entschlüsseln
ermöglicht. |
34. |
Begegnung
mit der realen Situation ermöglichen (echte Schwierigkeit). |
35. |
Einsicht
muss vom Schüler selbst gewonnen werden. |
36. |
Das
„Ringen mit den Schwierigkeiten“ ist Voraussetzung für das Finden eines
Arbeitsansatzes, daher
o abwarten können,
o probieren
lassen,
o Mut zu eigenen
Einfällen stärken. |
37. |
Strukturmerkmale von Aufgaben verdeutlichen („Was steckt dahinter?“). |
38. |
Zum
spielerischen Umgang mit den Strukturmerkmalen einer Aufgabe ermuntern, also
umstrukturieren, experimentieren lassen. |
39. |
Betrachterperspektive variieren: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtung
abwechselnd berücksichtigen. |
40. |
Individuelle
und gemeinsame Beschäftigung mit dem Lerngegenstand abwechselnd berücksichtigen. |
41. |
Selbstfinden
und Übernahme von Lösungen abwechselnd berücksichtigen. |
42. |
Erwartungen
provozieren und Konsequenzen lehren. |
43. |
Persönliche
Teilnahme des Lehrers am Lösungsergebnis des Schülers erkennbar werden
lassen. |
44. |
Hilfestellung beim Tun, beim Ausführen durch Erkennen und Anerkennen
leisten,
ggf. durch Mitwirken. |
45. |
Das Verhältnis
von Einsicht und Tun herausstellen. |
46. |
Das Verhältnis
von Einsicht und Können verdeutlichen. |
47. |
Wege zum Tun
aufzeigen und begleiten. |
48. |
Tun als Füllsel
im Erkenntnisprozess vermeiden (Anhängsel geleisteter Einsicht). |
49. |
Tun als
Vorstufe der Einsicht nutzen. |
50. |
Behalten und
Einüben mit Einsicht und Tun verbinden. |
51. |
Übersättigung
vermeiden, „Drillperioden“ richtig verteilen. |
52. |
Wiederholung
stereotyper Anforderungen vermeiden. |
53. |
Aktive Übungsformen
bevorzugen. |
54. |
Üben unter
neuen Gesichtspunkten, mit wechselndem Material und ggf. erweiterten
Aufgaben. |
55. |
Soziale Übungsformen
verwenden (selbständiges Arbeiten der Lerngruppe). |
56. |
Anreize zur
wiederholten Beschäftigung mit dem Lerngegenstand schaffen. |
57. |
Lernerfahrungen mit positiven Emotionen begleiten. |
58. |
Ansprechende
Aufbereitung von Aufgaben und Prüfungsaufgaben. |
59. |
Material für
Übertragungen des Gelernten in leicht nachvollziehbarer Weise
bereitstellen. |
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3.4
Empfehlungen nach Walter EDELMANN
EDELMANN (2000,
S. 261 f.) faßt seine Darlegungen zum Thema „Motivation in der Schule“
in einigen lapidaren Grundsätzen zusammen, ohne sie in einzelne
Empfehlungen zu entfalten. Dennoch seien sie hier als Orientierungshilfe zitiert; sie lauten wie
folgt:
-
Neugiermotivation
von Kindern wird im Alltag häufig nicht erkannt.
-
Um die
Leistungsmotivation zu fördern, sollte an folgenden Punkten angesetzt
werden:
o subjektive
Erfolgswahrscheinlichkeit,
o Erfolgsanreiz,
o Ursachenzuschreibung
(eigene Urheberschaft des Handelns),
ggf. an
geeigneten extrinsischen Komponenten.
-
Spezifische und
solide Vorkenntnisse sind oft wichtiger als allgemeine Fähigkeiten.
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4.0
Literaturgrundlage
Die vorstehenden
Empfehlungen beruhen auf Veröffentlichungen der folgenden Autoren.
-
David
P. AUSUBEL
Psychologie des Unterrichts
Weinheim 1980/81, 2., völlig überarbeitete Auflage, Band 2, S. 499 f.
-
Walter
EDELMANN
Lernpsychologie
Weinheim 2000, 6. Auflage
-
Heinrich
ROTH
Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens
Hannover 1976, 15. Auflage, S. 227 ff.
-
Franz E.
WEINERT
Lernen im System der Schule
Fernstudienlehrgang Erziehungswissenschaft X, 2
Deutsches Institut für Fernstudien, Tübingen 1977, S. 53 ff.
Die
Literaturnachweise für die weiteren Webseiten dieses
thematischen Bereiches
finden Sie hier.
Ein
zusammenfassendes Literaturverzeichnis
für die Themengruppe »Lernen – Voraussetzungen, Möglichkeiten, Probleme«
finden Sie hier.
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Ausgearbeitet
von: Dr.
Manfred Rosenbach - letzte Änderung
am: 15.01.08
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