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Die Arten der Unterrichtsplanung
und deren Aufgaben
Das Handlungsfeld
Bei der Planung seines Unterrichts steht jede/r Lehrer/in
vor Aufgaben, die sich je nach dem zeitlichen Bezugspunkt erheblich voneinander
unterscheiden.
Folgende Planungsaufgaben lassen sich
benennen:
Langzeitplanung
- Eine der Dauer eines Schulhalbjahres zugeordnete
Aufbereitung des Rahmenplans
pro Klasse/Kurs und Fach,
- strukturiert nach Inhalts- und/oder Zielkomplexen mit
definiertem zeitlichem Umfang,
- ergänzt durch die Nennung der bereitzustellenden
Materialien (Medien/Operationsobjekte).
Mittelfristige Planung
- Planung einer Unterrichtsreihe zu einem Inhalts- und
Zielkomplex,
- Anfertigung eines Wochenplans (ca. vier Wochen).
Kurzfristige Planung
- Planung einer Stundenfolge oder Einzelstunde zu einem
bestimmten Inhalt und/oder Ziel,
- regelmäßige Vorbereitung der einzelnen Stunde des
kontinuierlichen Unterrichts.
Deshalb ist es erforderlich, eine Übersicht der Aspekte
und Faktoren zusammenzustellen, die die einzelnen Planungsarten bestimmen.
Aspekte und Faktoren der Langzeitplanung
Erster Schritt - Zeitermittlung
Zunächst muss die Zeit ermittelt werden, die unter den
tatsächlichen Bedingungen der Schulwirklichkeit für die Erteilung des Unterrichts zur
Verfügung steht.
Zu berücksichtigen sind: Wochenstundenzahl nach der
Stundentafel, Anfang und Ende des Schulhalbjahres, Dauer der Ferien, gesetzliche
Feiertage, Gedenktage (inhaltlich in die Planung einbeziehen) Klassenfahrten, Wandertage,
Sportfeste, Betriebspraktika, Abiturtermine, Klassenarbeiten, Klausuren, kurze
schriftliche Lernzielkontrollen, Zeit für Unterrichts-, Zensuren- und
Problembesprechungen bzw. Klassengeschäfte; Zeitverlust von mindestens 10 Prozent ist
für unvorhergesehenen Ausfall (z.B. durch Untersuchungen, Veranstaltungen, Krankheit,
Hitzefrei, Smogalarm u. Ä..) einzubeziehen.
Es empfiehlt sich, die ermittelte Zeit in eine Zeitleiste
oder einen Zeitplanungsvordruck einzutragen.
Zweiter Schritt - Stoffverteilung
Auf die zur Verfügung stehende Zeit müssen die Themen,
Inhalte und Lernziele, die von den Rahmenplänen als Unterrichtsgegenstände
vorgeschrieben sind, sachgerecht verteilt werden.
Das heißt: Einerseits müssen sinnvolle Sequenzen gebildet
werden; dabei sind Gewicht und Bedeutung der Inhalte zu beachten. Andererseits müssen die
Lernvoraussetzungen der Schüler beachtet werden, damit eine zielorientierte, sachlogisch
und zeitlich realistische Stoffverteilung möglich ist; zu komplexe Sachverhalte sind ggf.
zu reduzieren. Das Recht der Schüler, an der Unterrichtsplanung mitzuwirken, sollte
beachtet werden.
Dritter Schritt - Zielbestimmung
An die Stoffverteilung schließt die Formulierung der
Unterrichts- bzw. Lernziele an, also die Festlegung dessen, was die Schüler am Ende des
Unterrichts nachweislich können sollen.
Vierter Schritt - Operationsobjekte
Im Zusammenhang mit den Inhalten und Zielen des Unterrichts
sollten auch die Beschaffung und Einsatz der wichtigsten Operationsobjekte, also Lehr- und
Lernmittel (Lehrbücher, Texte, Versuche, Folien, Filme, Karten etc.) vorgesehen werden.
Fünfter Schritt - Lernkontrollen
Im Anschluss an diese Planungsschritte müssen Art und
Termine der jeweils gegebenen Lernerfolgskontrollen festgelegt werden; sie sind möglichst
gleichmäßig auf die gesamte Unterrichtszeit zu verteilen.
Die Termine der Lernerfolgskontrollen anderer Fächer
müssen beachtet werden, weil an einem Tag nur eine schriftliche Lernerfolgskontrolle in
der Lerngruppe durchgeführt werden darf; in den einzelnen Schulen gibt es dafür
unterschiedliche Abstimmungsverfahren.
2.2 Aspekte der mittelfristigen Planung
Die mittelfristige Planung dient dazu, die in der
Langzeitplanung festgelegten Grundsatzentscheidungen für die einzelnen Sequenzen zu
konkretisieren. Dabei ist der bisherige Unterrichtsverlauf zu berücksichtigen;
insbesondere kann es notwendig sein, die Zeitplanung zu revidieren.
2.3 Aspekte der kurzfristigen Planung
Die einzelne Unterrichtsstunde muss in den Sequenzzusammenhang
eingebettet sein. Sie darf nicht als Einzelstunde geplant, sondern muss immer aus
der Sequenz abgeleitet werden; das gilt auch für Stunden, die von Ausbildern besucht
werden.
Auch jede Einzelstunde soll schriftlich
vorbereitet werden.
Bei Unterrichtsbesuchen der Ausbilder wird die Planung in
einem Entwurf dokumentiert; dessen Umfang richtet sich nach den jeweiligen Umständen und
kann von Fall zu Fall abgesprochen werden.
Detaillierte Information dazu finden Sie auf den Webseiten Die Anleitungen zum Entwurf einer
Unterrichtsstunde" und Wozu
Stundenentwürfe? - Ein Plädoyer".-
Für die schriftliche Vorbereitung der jeweils nächsten
Einzelstunde einer Sequenz ist eine Form erforderlich, die einerseits den didaktischen
Erfordernissen entspricht, andererseits zeitlich und sachlich unaufwendig ist. Sie
kann in einer stichwortartigen Skizze bestehen und sollte auf Nachfrage vorgelegt
werden können.
Für diese tägliche Vorbereitung des Unterrichts finden
Sie Hinweise auf der Webseite Die tägliche
Vorbereitung des Unterrichts".
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Ausgearbeitet
von: Dr. Manfred
Rosenbach - letzte Änderung am: 15.01.08
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