Aufgabenbereiche Übersicht 1.0 Diskussionsstand Als nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur in Schulpädagogik und Erziehungswissenschaft ein neuer Anfang gesucht wurde, griff man auf die Didaktik der Reformpädagogik zurück. Der Begriff Didaktik bedeutete so viel wie Unterrichtslehre im Sinne einer unterrichtspraktischen Meisterlehre. Dabei handelte es sich um praktische", also aus heutiger Sicht vorwissenschaftliche Pädagogik. Spätestens als Wolfgang KLAFKI 1958 seine Didaktische Analyse" vorstellte, begann eine Entwicklung, in der die Allgemeine Didaktik - wenigstens von ihrem Anspruch her - zu einer wissenschaftlichen Disziplin mit strengem Theoriebegriff wurde. Die Diskussion verlief lange Zeit unversöhnlich kontrovers und zeichnete sich durch überzeugungstreue Heftigkeit aus. Sie war auch produktiv; Karl ASCHERSLEBEN (1983) verzeichnet etwa 20 Didaktiktheorien und -modelle. Darin bilden sich nicht nur wissenschaftliche Streitbarkeit und ideologische Fundamentalkritik ab, sondern auch ein Wesensmerkmal einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung - der Pluralismus geistiger Freiheit. Die Bedeutung des Begriffes Theorie" finden Sie auf den Webseiten Theorie und Praxis - Problem, Begriff, Bedeutung" sowie Theorie - Fundament der Didaktik? Ein Dilemma und seine Aufhebung" dargestellt. Viele Lehrer empfanden die immer wieder neuen Ansätze zunehmend als abgehoben und verzichteten darauf, in ihnen Hilfe für die Bewältigung ihrer schwierigen Alltagsarbeit zu suchen. Das ist deswegen bedauerlich, weil diese Haltung Einsichten ungenutzt lässt, die das Verständnis von Unterricht vertieft haben und zu didaktisch fundiertem Unterricht beitragen können. 1.1 Didaktik und Unterricht Veröffentlichungen der letzten beiden Jahrzehnte (z.B. Harald RIEDEL, 1977; Karl ASCHERLSEBEN, 1983; Wilhelm H. PETERSZEN, 1983/2001) zeichnen sich jedoch durch das bewusste Bemühen aus, die Diskussion auf den Wesenskern didaktischen Denkens zurückzuführen und die vorliegenden Erkenntnisse vorurteilsfrei zu würdigen sowie systematisch miteinander zu verknüpfen. Arbeiten aus jüngster Zeit (insbesondere Annette SCHEUNPFLUG, 2001,2002) wenden aktuelle Ergebnisse der Humanwissenschaften auf die Allgemeine Didaktik an oder schärfen das Bewusstsein für eine notwendige Neuorientierung (Andreas GRUSCHKA, 2002). Unter diesem Blickwinkel erweist sich Didaktik als die Gesamtheit der Lernhilfen, die der Schüler sich selbst oder die der Lehrer ihm gibt. Mag es auch trivial klingen - der Gegenstand von Didaktik ist der Unterricht mitsamt seinen Bedingungsfaktoren, ihr Ziel dessen schlüssige Begründung, dessen sachgerechtes Verständnis und dessen praktische Verbesserung. Didaktik ist im Sinne dieses handlungsorientierten Verständnisses
1.2 Die drei Gegenstandsbereiche der Didaktik Prüft man die verschiedenen Denkansätze
und Theorien der Allgemeinen Didaktik auf ihre zentralen Aussagen, so sind drei
Gegenstandsbereiche zu erkennen.
2.0 Die Aufgaben der Gegenstandsbereiche Danach lassen sich die Aufgaben und spezifischen Leistungen der drei Gegenstandsbereiche zusammenfassend wie folgt beschreiben.
3.0 Wechselwirkungen und Bewertungskriterien
4.0 Literaturnachweis Zu den Theorien der Allgemeinen Didaktik
gibt es ein umfassendes Schrifttum; es kann hier auch nicht annähernd dokumentiert
werden. Die vorstehenden Ausführungen beruhen im Wesentlichen auf den im Folgenden
genannten Arbeiten. Dort wird auch weiterführende und vertiefende Literatur nachgewiesen.
[ Zurück zur Übersicht ] Ausgearbeitet von: Dr. Manfred Rosenbach -
letzte Änderung am: 15.01.08 |