Lernen
und Kognition 1.0 Die Ausgangslage Lernen ist Forschungsgegenstand der Kognitionspsychologie. Kognitive Prozesse sind mehrfach konstruktivistisch gedeutet worden. Dafür lassen sich drei Hauptquellen identifizieren:
Den biologischen Ansatz repräsentiert insbesondere das Spätwerk Jean PIAGETs. 2.0 Stufen der Evolution kognitiver Funktionen Kognitive Funktionen
Mit dem Zerbrechen des Instinkts in der menschlichen Evolution verschwindet nur die programmierte Regulation, während die Organisationsstrukturen und Anpassungsmechanismen bestehen bleiben. Die Intelligenz beerbt also den Instinkt und entwickelt sich in zwei komplementäre Richtungen: Die Konstruktion operativer Schemata zur allgemeinen Verhaltenskoordination sowie die Mechanismen der Assimilation der Erfahrungsdaten an die konstruierten operatorischen Schemata. 2.0 Prozesse 2.1 Die kognitive Assimilation
2.2 Die Verhaltensschemata Jede Erkenntnis ist an Verhalten oder Handeln gebunden. Einen Gegenstand oder ein Ereignis zu erkennen bedeutet, sich diese durch Assimilation an ein Verhaltensschema nutzbar zu machen (zu transformieren). Auch nur gedanklich ausgeführte Akte bleiben Handlungs- oder Verhaltensakte. Gedankliches Handeln geht nach allen Seiten über die Realität hinaus, erfasst also nicht nur die realen Transformationen (Aktionen und Operationen), sondern alle, die möglich sind (also auch die virtuellen). Die aktive Funktion zeigt sich schon in elementarsten Erkenntnisprozessen: So besteht die sensumotorische Intelligenz darin, Verhaltensakte zu koordinieren, ohne den Umweg über die mentale Repräsentation oder das Denken zu nehmen. Wahrnehmungsakte bekommen immer erst in Verbindung mit Verhaltensakten einen Sinn (eine Bedeutung). Verhaltensschemata sind die Anteile an Verhaltensakten, die sich von einer Situation zur nächsten transponieren, generalisieren oder differenzieren lassen. 2.3 Äquilibration und Selbstregulation Die organische Homöostase (endogener Gleichgewichtszustand) wird ausschließlich durch Rückkopplungsmechanismen zwischen den beteiligten Elementen gesichert. Nur das Nervensystem ist ein differenziertes, auf funktionelle Regulationen (intern und extern) spezialisiertes Organ. Damit stellen die kognitiven Funktionen sozusagen die Spezialorgane für die Selbstregulation der Austauschprozesse mit der Umwelt, die im Verhalten stattfinden, dar. Das menschliche Verhalten ist in einer unbegrenzten und unbeständigen Umwelt vielfältigen Gleichgewichtsstörungen ausgesetzt. Die autoregulative Funktion der kognitiven Mechanismen entwickelt sich über eine notwendige Schrittfolge zu den stabilen Gleichgewichtsformen der Intelligenz und der logischen Operationen. 3.0 Literaturnachweis
Auf der Grundlage eines
Arbeitspapiers von OStD Volker Pietsch ausgearbeitet von Dr.
Manfred Rosenbach - letzte Änderung
am: 15.01.08
|