Home ] Nach oben ] Zurück ] Weiter ]

Konflikten vorbeugen

1.0 Vorbemerkung

In der Literatur werden zwei Formen eines „Klassenmanagements" beschrieben, die dazu beitragen können, Konflikte mit Lerngruppen sowie abweichendes und störendes Verhalten von Schülern zu vermeiden oder doch gering zu halten.

Damit es keine Missverständnisse gibt - die anschließend vorgestellten Formen haben analytische Funktion. In der Wirklichkeit des Unterrichts ergänzen und durchdringen die beiden Formen einander bei immer wieder wechselnder Betonung der einen und der anderen Form.

2.0 Zwei Formen des Klassenmanagements

1. Erzieherisches Klassenmanagement

Das erzieherisch orientierte Klassenmanagement bezieht sich auf die Lerngruppe insgesamt. Es strebt ein förderliches Gruppenklima an und ist im Wesentlichen durch die folgenden Aspekte bzw. Handlungsebenen gekennzeichnet:

  • Herstellung eines positiven Sozialklimas,
  • Reversibilität des Verhaltens aller Beteiligten,
  • tendenzielles Ersetzen von Verboten durch positive Aufforderungen,
  • Konstanz und Konsequenz im Verhalten des Lehrers, (Voraussehbarkeit des Lehrerverhaltens),
  • Gleichbehandlung aller Schüler (gerechtes Lehrerverhalten).
  • Begründung, Erläuterung, Versprachlichung des Vorgehens.

2. Didaktisches Klassenmanagement

Das didaktische Klassenmanagement versucht durch differenzierte Unterrichtsführung das Aufkommen störender Verhaltensweisen von Schülern vorbeugend zu vermeiden.

Dazu kommen insbesondere folgende Maßnahmen in Betracht:

  • Motivation der Schüler sowie Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Sache,
  • abwechslungsreicher Unterricht durch Strukturierung des Lehr-Lerngeschehens: Wechsel der Aktions- und Gruppierungsformen, Phasengliederung, Medieneinsatz,
  • zügige Unterrichtsführung (Vermeidung von Eintönigkeit oder Langeweile) und Aufrechterhaltung der Lernaktivitäten,
  • Orientierung des Lehrerverhaltens sowohl an den inhaltlichen als auch an den sozialen Aspekten des Unterrichts: Der Lehrer muss auf beiden Ebenen immer wissen, was vor sich geht (Übersicht),
  • Fähigkeit des Lehrers, zwei gleichzeitig auftretende Situationen nebeneinander zu behandeln, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren,
  • ständige Orientierung des Lehrerverhaltens an der Lerngruppe als ganzer,
  • Verwirklichung von Lernkontrollen durch Lehrerkontrollen und Schülerselbstkontrollen.

3.0 Vertiefungen

Wenn Sie weitergehende Informationen suchen:
insbesondere auf den Webseiten "Gestörter Unterricht" und "Unterrichtsstörungen sind Erziehungskonflikte" werden Ursachenzusammenhänge für Störungen des Unterrichts und Konflikte dargestellt. Auf weiteren Webseiten finden Sie  Informationen zur Vorbeugung sowie zur Intervention. Die einzelnen Themen werden auf der Indexseite der Themengruppe "Störungen des Unterrichts" unter dem Stichwort Handlungsnotwendigkeiten - Handlungsmöglichkeiten aufgeführt.

Ausgearbeitet im Anschluss an:
Klaus W. DÖHRING
Lehrerverhalten: Theorie - Praxis - Forschung
Weinheim 1989, 2. Auflage, Beltz Verlag, S.183 f.


Home ] Nach oben ] Zurück ] Weiter ]


Ausgearbeitet von:     Dr. Manfred Rosenbach -        letzte Änderung am: 15.01.08
-