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Lernhilfen bei Stockungen
des Arbeitsprozesses
Der Problemhorizont
Im Arbeitsprozess kommt es immer wieder
zu Stockungen, weil einzelne oder alle Schüler auf einen Impuls nicht wie erwartet
reagieren. Gerade im problemorientierten oder problemlösenden
(entdecken-lassenden) Unterricht mit seinen offeneren Impulsen ist es wichtig, eine
Stockung mit geeigneten Lernhilfen aufzulösen und den Lernprozess mit
entsprechenden Impulsen wieder in Gang zu setzen.
Situationsgerechte Lernhilfen, also
geeignete Impulse, lassen sich leichter formulieren, wenn der Unterrichtende ein
Bewusstsein von den kognitiven Operationen hat, die der Auflösung einer Stockung
dienen können. Deshalb wird im Folgenden ein Überblick der kognitiven Operationen
vorgestellt, die bei problemorientierten Denken als wichtig angesehen werden können.
Die kognitiven Operationen
problemorientierten Lernens
In der Literatur
werden im Wesentlichen folgende Operationen genannt.
1. |
Das
möglichst entspannte Überblicken der - durch Wahrnehmung oder Vorstellung - gegebenen
Problemsituation; |
2. |
das
konzentrierte Betrachten bzw. Festhalten einzelner Elemente der Problemsituation; |
3. |
das
Zerlegen einzelner Elemente der Problemsituation; |
4. |
das
Verbinden (Nebeneinanderstellen, Übereinanderlegen, Vermischen etc.) getrennter, unter
Umständen völlig verschiedenartiger Elemente der Problemsituation; |
5. |
das
gezielte Suchen nach 'kritischen', störenden Stellen in der Problemsituation -
Konfliktanalyse; |
6. |
die
sprachliche Etikettierung einzelner Elemente der Problemsituation. |
Außerdem werden weitere
Operationen genannt, die zwar nicht in jedem Denkprozess unerlässlich, aber doch für den
Erfolg problemlösenden Denkens wichtig sind, und zwar
7. |
das
Umstrukturieren, Umzentrieren, d. h. das Verlagern des Blicks von besonders dominierenden
Elementen der Problemsituation auf andere, unscheinbare; |
8. |
das
Fallenlassen, Zurückdrängen, Löschen unfruchtbarer Vorstellungen (Fixierungen); |
9. |
das
bewusste Unterbrechen krampfhaften Suchens; |
10. |
das
Präzisieren der Fragestellung oder des Ziels; |
11. |
das
Zurückgehen an den Ausgangspunkt; |
12. |
die
systematische Bestandsaufnahme aller in der Problemsituation vorhandenen Elemente,
mindestens jedoch deren kurzzeitige Beachtung - Materialanalyse; |
13. |
das
Einprägen bestimmter im Zuge des Denkprozesses hervorgebrachter Denkvorstellungen; |
14. |
das
Wiederholen einzelner Schritte oder auch - nach Erreichen der Lösung - des ganzen
Gedankenganges; |
15. |
die
Sicherung und Kontrolle der Teil- oder Gesamtlösung, in Verbindung damit ihre
Verbesserung, weil Einsichten fast nie in einem einzigen Schritt erschlossen und
endgültig formuliert werden können. |
Ausgearbeitet im Anschluss an
Hartmut SOMMER, Grundkurs Lehrerfrage,
Weinheim 1981, S. 80 f.
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Ausgearbeitet von: Dr. Manfred Rosenbach -
letzte Änderung am: 15.01.08
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