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Lernziel: 
Intelligentes Wissen

Übersicht
1.0 Vorbemerkung
2.0 Wissen
      2.1 Wissen ist der Schlüssel zum Können
      2.2 Wissen ist Grundlage unseres Denkens
      2.3 Wie wird Wissen intelligent?
3.0 Literaturnachweis

1.0 Vorbemerkung

Unter dieser geradezu schlagwortartigen Überschrift tragen Elsbeth STERN und Ralph SCHUMACHER (2004) beachtenswerte Überlegungen vor. Sie betreffen sowohl die Auswahl von Unterrichtsgegenständen als auch die Methodenwahl. Ihre Ausführungen werden hier vorgestellt, weil sie die Diskussion über Schlüsselqualifikationen in wichtigen Punkten ergänzen.

2.0 Wissen

2.1 Wissen ist der Schlüssel zum Können

Neuere Theorien zur geistigen Entwicklung sehen die Ursache altersbedingter Leistungsunterschiede weniger in allgemeinen geistigen Fähigkeiten, sondern mehr in Unterschieden bereichsspezifischen Wissens (a.a.O., S. 122). Kinder sind „universelle Novizen“. Sie wissen einfach nicht genug, um mit Erwachsenen mithalten zu können. Ihr Wissen ist zudem auch anders organisiert.

Bereichsspezifisches Wissen ist die Grundlage menschlichen Erkenntnisvermögens, nicht unspezifische kognitive Mechanismen – das zeigt die Forschung zum Lerntransfer. Transfer kann nur gelingen, wenn bei einer Transferaufgabe die gleichen Wissenselemente genutzt werden können wie bei den Aufgaben, mit denen diese Strategien eingeübt wurden. Stimmen die Wissenselemente nicht überein, bleibt der Lerntransfer aus.

Mithin ist es nicht möglich, Menschen unspezifisch darin zu trainieren, besser zu denken. 
Man kann sie lediglich dabei unterstützen, Wissen zu erwerben und anzuwenden
(a.a.O., S.124).

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2.2 Wissen ist Grundlage unseres Denkens

Bei dieser Sachlage dürfen die in der Schule behandelten Inhaltsbereiche nicht beliebig sein, sondern müssen sehr sorgfältig ausgewählt werden. Prinzipien dieser Auswahlentscheidung werden auf der Webseite „Didaktische Transformation – Sachanalyse, didaktische Analyse, didaktische Reduktion“ vorgestellt. 

Ein zentrales Ziel des Unterrichts sollte darin bestehen, Schülern bereichsspezifisches Wissen zu vermitteln. Doch ist Wissen womöglich eine „verderbliche Ware“.

Der rasche Wandel von Wissen wird oft als dessen „Veralten“ beschrieben. Das verführt dazu, den Erwerb soliden Wissens für überflüssig zu halten, zumal es dafür die modernen Speichermedien gebe. Wichtig sei es vielmehr, durch ein allgemeines Training formale Kompetenzen wie bereichsübergreifende Lernstrategien zu erwerben.

Verkannt wird dabei zweierlei.

  • Wissen veraltet nicht generell, sondern partiell. Nach wie vor gibt es zeitunabhängig gültige wissenschaftliche Erkenntnisse, das als »Grundwissen« gelten können.

  • Formale Kompetenzen lassen sich nicht direkt , im luftleeren Raum, erwerben, 
    sondern nur in der Auseinandersetzung mit Inhalten und dem Erwerb bereichsspezifischen Wissens.

Daraus folgt:

Wer über eine gut fundierte Wissensbasis verfügt, 
besitzt damit auch eine geeignete Grundlage dafür, 
sein Wissen zu vertiefen, zu erweitern und ggf. zu revidieren
(a.a.O., S.130).

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2.3 Wie wird Wissen intelligent?

Wenn es zutrifft, dass

  • der Erwerb und die Umstrukturierung von Wissen die Grundlage geistiger Aktivitäten ist,

  • Wissen zunächst nur auf die Situation zugeschnitten ist, in der es erworben wurde,

dann lautet die zentrale Frage für die Gestaltung schulischen Lernens:

  • Welche Arten von Lernen bereiteten auf die – unbekannten – Anforderungen des späteren Lebens vor?

  • Wie kann eine Wissensbasis erworben werden, auf deren Grundlage neue Anforderungen bewältigt werden können?

  • Anders gefragt: Wie wird Wissen intelligent?

Die schulischen Kernfächer bieten ausreichend Gelegenheiten, breit und flexibel einsetzbares – und damit intelligentes – Wissen zu erwerben (a.a.O., S. 131 f.).

STERN/SCHUMACHER nennen hier an erster Stellen den kompetenten Umgang mit Symbolsystemen:

  • Sprache

  • Schrift

  • Mathematik

  • graphisch-visuelle Veranschaulichungen

Symbolsysteme dienen nicht nur der Kommunikation von Wissen, sondern sind auch die Grundlage für die Konstruktion von neuen Inhalten. Dazu müssen deren Potentiale als Denkwerkzeuge den Schülern erschlossen und für selbständige Anwendung nahegebracht werden.

Intelligent wird Wissen
erst durch seine Anwendung in unterschiedlichen Kontexten.

Dazu werden Lerngelegenheiten benötigt, in denen nicht lediglich das Wissen abgerufen wird, das auf die Bewältigung einer Anforderung zugeschnitten ist. Vielmehr muss in diesen ein bereits verfügbares Wissen umstrukturiert und an die neue Anforderung angepaßt werden.

3.0 Literaturnachweis

Der vorstehende Text beruht auf folgendem Aufsatz:


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Ausgearbeitet von:     Dr. Manfred Rosenbach -       letzte Änderung am: 24.09.09
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