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Arbeit mit der Wandtafel

Die Wandtafel - ein 'Klassiker'

Die Wandtafel ist nach wie vor ein Arbeitsmittel, das sich vorzüglich dazu eignet, den Arbeitsprozess informierend, strukturierend und sichernd zu begleiten sowie auf
diese Weise den individuellen Lernprozess des einzelnen Schülers zu unterstützen.

Ungeachtet spezifischer Unterschiede, die aus der Sachstruktur der einzelnen Fächer folgen,
lassen sich typische Unterrichtssituationen beschreiben, in denen die Arbeit mit der Wandtafel
dem Unterrichtsverlauf und -ergebnis dienen kann und empfohlen wird.

Hinweise für die Unterrichtspraxis

Die folgende Zusammenstellung nennt ohne den Anspruch auf Vollständigkeit Beispiele, die zugleich deutlich machen, dass der Arbeit mit der Wandtafel eine Vielzahl von unterschiedlichen didaktischen Funktionen zugrunde liegen kann. Deshalb empfiehlt es sich, die Schüler mit den verschiedenen Formen der Tafelarbeit ausdrücklich vertraut zu machen und eine situationsgerechte Übernahme der Tafelanschriebe mit ihnen einzuüben bzw. zu verabreden.

Für wirkungsvolle Tafelarbeit gilt eine triviale Voraussetzung:

Die Tafel muss sauber sein.

Achten Sie darauf, dass die Tafel immer nass gereinigt wird. Kreidestaub besteht aus winzigen, aber scharfkantigen Kristallen und ist ein hochwirksames Poliermittel. Wird die eine Tafel des öfteren trocken abgewischt, glänzt sie bald wie eine Speckschwarte. Der Anschrieb haftet dann nicht - er ist schwer oder gar nicht zu lesen.

Eine Tafel lässt sich am leichtesten und effektivsten reinigen, wenn dazu ein Kombihandgriff benutzt wird, wie er für Autoscheiben gebräuchlich ist .

  • Tafelanschriebe und -bilder können u .a.
  • über Gegenstand und Ziel des Unterrichts informieren, den Unterrichtsverlauf strukturieren, Impulse setzen, Arbeitsaufträge präsentieren;
  • als eine Art Protokoll Schülerbeiträge, Zwischenergebnisse, Aufgaben einzelner Phasen, offene Fragen, Hypothesen etc. festhalten;
  • den Schülern Gelegenheit zum angeleiteten Üben und zur Vorstellung von Arbeitsergebnissen geben;
  • verbale Darlegungen optisch ergänzen, erläutern und stützen, insbesondere bei Wortschatzarbeit oder Einführung von Begriffen u. Ä.
  • Abhängigkeiten, Beziehungen, Zusammenhänge, Strukturen sichtbar machen, verdeutlichen, präsentieren sowie komplexe Sachverhalte entwickeln;
  • begriffliches Material und abstrakte Sachverhalte veranschaulichen;
  • Ergebnisse des Arbeitsprozesses festhalten, hervorheben, darbieten, sichern (durch Lehrer, einen Schüler, ggf. mehrere Schüler gleichzeitig);
  • Ergebnisse von Phasen mit wechselnden Gruppierungsformen der gesamten Lerngruppe zugänglich machen.

Die Arbeit mit der Tafel muss systematisch geübt werden. Das gilt nicht nur für die Raumaufteilung und die Schrift (Druckschrift ist empfehlenswert), sondern auch die Formulierung des jeweiligen Anschriebs.

Im Einzelnen sollten folgende Gesichtspunkte beachtet werden:

  • Für unterschiedliche Funktionen der Tafelarbeit sollten - zumal bei zeitlicher Parallelität - regelmäßig bestimmte Tafelteile benutzt werden; dreiteilige Klapptafeln bieten dafür andere Möglichkeiten als breite Schiebetafeln.
  • Farbige Kreide ist optisch günstig und sollte regelmäßig verwendet werden, doch eignen sich auf grünem Tafelgrund nur gelb, orange und hellgrün.
  • Insbesondere bei der Fixierung von Ergebnissen muss die sprachliche Form des Anschriebs bei aller Kürze vollständig, sachlich korrekt und präzise sein. Nur dann sind den Schülern die Mitschriften auch zu einem späteren Zeitpunkt noch verständlich und vermitteln ihnen eine einwandfreie Information.

Anders gesagt: Verkürzungen und Schiefheiten, für deren rechtes Verständnis sicheres Erinnern des situativen Zusammenhanges erforderlich ist, müssen vermieden werden. Anschriebe müssen so explizit formuliert sein, dass sie aus sich selbst verstanden werden können.

In Teilen ausgearbeitet im Anschluss an
Willy POTTHOFF
Ergebnissicherung im Unterricht
Herderbücherei 9066, Freiburg 1981.
In den Text sind zahlreiche Arbeitsergebnisse Seminarsitzungen aufgenommen worden.


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Ausgearbeitet von:     Dr. Manfred Rosenbach -        letzte Änderung am: 15.01.08
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