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Arbeit mit dem Overheadprojektor

Der Overheadprojektor - ein Universalgenie?

Der Overheadprojektor hat einen zentral wichtigen Vorzug:

Während der gesamten Arbeit kann der Blickkontakt zur Lerngruppe
erhalten bleiben.

Nutzen Sie diesen Vorzug konsequent. Das heißt:

Sprechen Sie immer zur Lerngruppe, nicht zur Projektionsfläche.

Im Einzelnen gilt:

Der Overheadprojektor

  • ersetzt keineswegs die Wandtafel,
  • konkurriert nicht mit der Wandtafel,
  • ist ein Medium mit eigenen Funktionen und Leistungen,
  • kann jedoch nicht Beliebiges leisten.

Vor allem aber muss man ihn richtig einsetzen.

Wer mit dem Overheadprojektor arbeitet, darf dessen Einsatz nicht improvisieren,

Er/Sie muss also

  • dessen Leistungen und Schwächen bereits in der Unterrichtsplanung sorgfältig erwägen,

  • die gerätetypischen Tücken der Handhabung kennen und sie durch Übung beherrschen,

  • mit den Bedienungselementen des jeweils verwendeten Gerätetyps vertraut sein,

  • die Lichtverhältnisse im Klassenraum berücksichtigen:
    - helle oder dunkle Jahreszeit?
    - sonniges oder dunkles Wetter?
    - Verdunklung, Vorhänge, Jalousien vorhanden?
    - räumliche Lage zum Tageslicht, abhängig vom Zeitpunkt der Stunde?

Bitte lächeln Sie jetzt nicht. Der Verfasser hat oft genug erlebt, dass Kleinigkeiten große Wirkungen haben können - positive oder abträgliche.

Hinweise für die Unterrichtspraxis

Die folgenden Hinweise wollen nicht als abschließende Aufzählung verstanden sein. Sie sind vielmehr

  • Beispiele,
  • Anregungen,
  • vor allem Einladung zu didaktischer Phantasie.

Beherrschung des Gerätes

Aufstellung des Gerätes, Bildgröße, Scharfeinstellung, verzerrungsfreie Projektion bedingen einander. Mangelnde Beherrschung dieser Zusammenhänge beeinträchtigt in der Unterrichtspraxis immer wieder die mögliche Wirkung der didaktischen Präsentation. Sie mindert außerdem den Eindruck Ihrer Professionalität..

  • Üben Sie die richtige Aufstellung des Gerätes systematisch,
    d.h. außerhalb des von Ihnen erteilten Unterrichts. Ermitteln Sie vor allem dessen
    günstigste Aufstellung unter beengten Verhältnissen;

  • merken Sie sich diese Ergebnisse, damit Sie die Projektion in der konkreten Situation
    ohne langes Probieren optimal einstellen können.

  • Legen Sie Folien auf Anhieb und nicht erst nach zwei oder drei Versuchen korrekt auf.
    Hier eine Merkhilfe:
    Sie legen die Folie korrekt auf, wenn Sie - vor der Lerngruppe stehend - Text oder Bild selbst richtig lesen oder sehen können.

Leistungen des Overheadprojektors

In den einzelnen Phasen des Unterrichts gibt es spezifische Möglichkeiten, den Overheadprojektor einzusetzen.

Eröffnung

  • Viele wichtige, attraktive, seltene, originelle Operationsobjekte können nur mit diesem Gerät in den Unterricht eingebracht werden, weil sie im Rahmen der Vorbereitung angefertigt oder bereit gestellt werden müssen.

  • lassen sich ohne Zeitverlust präsentieren;
    das bündelt, die Aufmerksamkeit und schafft Konzentration;

  • komplexe Operationsobjekte lassen sich didaktisch wirkungsvoller präsentieren, indem eine Abdeckung schrittweise entfernt wird.

Hinweis:
Wenn ein Operationsobjekt seine Schuldigkeit getan hat, muss dass Gerät abgeschaltet werden. Bleibt das Bild dennoch stehen, stört es die weitere Arbeit - das kommt leider immer wieder vor.

Erarbeitung

  • Der Overheadprojektor macht es möglich,

o Entwicklungen,
o Abläufe,
o Schrittfolgen,
o Prozesse

entweder als Impulse zu präsentieren oder als Arbeitsergebnisse festzuhalten.
Dazu dienen Kombinationen von Grundfolie und verschiedenen Deckfolien (Overlays) bzw. Schreibfolien.

  • Bewegliche Folienelemente erlauben es, Bewegungen zu simulieren.

  • Im naturwissenschaftlichen Unterricht können kleine Versuchsanordnungen durch sog. Schattenprojektion der ganzen Lerngruppe sichtbar gemacht werden.

  • Beschriftete Elemente aus Plexiglas oder auch dicker Folie können im Sprachunterricht dazu dienen, z.B. Strukturen der Formenlehre oder der Syntax zu präsentieren oder mit ihnen arbeiten zu lassen.

Ergebnissicherung

Hier gibt es Parallelen zum Gebrauch der Wandtafel. Allein der Overheadprojektor bietet jedoch eine Möglichkeit, beim Abrufen von Arbeitsergebnissen aus Partner- oder Gruppenarbeit den zeitraubenden Nadelöhreffekt von mündlicher Präsentation und/oder Anschreiben zu vermeiden.

  • Die Schüler schreiben ihre Arbeitsergebnisse auf - ggf. vorstrukturierte - Folien oder Folienteile.

  • Werden Arbeitsergebnisse auf Folien gesichert, so können diese entweder kopiert oder in einer anderen Stunden erneut projiziert werden.

Fazit

Ein Universalgenie? Nein - doch der Overheadprojektor ist  ein vielseitiges und didaktisch wirkungsvolles Gerät, dessen Gebrauch zu beherrschen sich lohnt.


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Ausgearbeitet von:     Dr. Manfred Rosenbach -        letzte Änderung am: 15.01.08
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