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Fünf Grundgedanken
über Erziehung
1.0 Einleitung
Situation, Aufgaben und
Zukunft der Schule sind wieder Gegenstand öffentlichen Interesses. Ein beachtlicher
Diskussionsbeitrag stammt von Rainer WINKEL. Er schreibt (1997, S. III):
Von den vielen
Millionen Sätzen, die Pädagogen
gesagt und geschrieben,
bewiesen und bestritten,
verlangt und verraten haben,
sind - nach meinem Dafürhalten -
die folgenden fünf die
wichtigsten:"
Diese fünf Sätze werden
hier vorgestellt, weil sie eine Anregung für das eigene Nachdenken und Handeln eignen.
2.0 Fünf Grundgedanken
1. |
Ich nenne
die Schule eine Menschen-Werkstatt (Hominum Officina) ..., in der alle das Ganze von Grund
auf gelehrt werden soll (ubi Omnes, Omnia, Omnino, doceantur).
Johann Amos
Comenius:
Große Didaktik, 1657, Kap. 11,1.
* |
2. |
Ich betrachte die folgenden
beiden Grundsätze als untrennbar: (Gebt Kindern) immer genug und niemals zuviel (toujours
assez et jamais trop)! Jean-Jacques Rousseau:
Emile oder Über die Erziehung, 1762, 1. Buch, 17. Anm.
* |
3. |
Von allen
Fehlern und Untugenden seiner Zöglinge muß der Erzieher den Grund in sich selbst suchen
... Meine Meinung ist gar nicht, daß der Grund von allen Fehlern und Untugenden seiner
Zöglinge in dem Erzieher wirklich läge, sondern ich will nur, daß er ihn in sich suchen
soll.
Christian Gotthilf
Salzmann:
Ameisenbüchlein oder Anweisung
zu einer vernünftigen Erziehung der Erzieher 1806 (Symbolum).
* |
4. |
So steht der Erzieher vor
zwei Kindern: dem zu erziehenden vor ihm und dem verdrängten in ihm. Siegfried Bernfeld:
Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung, Originalausgabe: Leipzig-Wien-Zürich,
Internationaler Psychoanalytischer Verlag 1925, S. 147;
Neuausgabe: Frankfurt/M., Suhrkamp Taschenbuch 1973, S. 141.
* |
5. |
Das wichtigste Curriculum
des Lehrers ist seine Person. Hartmut von Hentig:
Neue Sammlung 31 (1981), Seite 110.
* |
Rainer WINKEL
schließt diese Aufzählung mit der folgenden Bemerkung:
Derjenige,
dem diese fünf Gedanken einsichtig geworden sind,
hat von Pädagogik mehr verstanden als ...
Aber wie gesagt: Nach
meinem Dafürhalten."
Quelle:
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Ausgearbeitet von: Dr. Manfred Rosenbach -
letzte Änderung am: 15.01.08
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