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Skizze einer
systematischen Grundlegung
1.0 Gliederung des Unterrichts -
eine Grundfrage der Didaktik
Alle didaktischen Denkrichtungen nehmen
übereinstimmend an, dass nicht gleichsam am Stück" unterrichtet werden darf,
sondern Unterricht gegliedert werden muss.
Mustert man die Literatur zur Gliederung
des Unterrichts, so lassen sich mehrere Blickwinkel und daraus folgende vielfältige
Begründungen unterscheiden.
Die nachstehenden Ausführungen haben
lediglich analytische Funktion, weil die einzelnen Gesichtspunkte nur durch
begriffliche Isolierung erfasst und sichtbar gemacht werden können. In der Wirklichkeit
des Unterrichts sind sie sämtlich wirksam und durchdringen einander; deren Kenntnis
erleichtert die bewusste Planung und Verwirklichung von effektivem Unterricht.
2.0 Warum und wozu wird
Unterricht gegliedert ?
2.1 Die Blickwinkel
Die Gliederung des Unterrichts kann unter
- sachstrukturellem,
- psychologischem,
- didaktischem
Blickwinkel betrachtet werden.
2.2 Die Begründungen
Je nach Blickwinkel ist es aus unterschiedlichen
Gründen notwendig, Unterricht zu gliedern,
und zwar aus
- sachstrukturellen,
weil Vielschichtigkeit, Komplexität und Eigenart des Unterrichtsgegenstandes
eine Schrittfolge nötig machen;
- physiologischen,
weil jede einseitige Inanspruchnahme des Organismus nach einer gewissen Zeit zu
Ermüdung und Versagen der jeweiligen Leistungsstruktur führt;
- arbeitspsychologischen,
weil die Fähigkeit zu konzentrierter Arbeit in einer bestimmten Lernform
zeitlich begrenzt ist und in der Regel nicht für die Dauer einer ganzen Schulstunde
aufrechterhalten werden kann - es sei denn mit Unmut und Gegenwehr;
- wahrnehmungspsychologischen,
weil das menschliche Wahrnehmungsvermögen, entwicklungsgeschichtlich bedingt,
auf die Verarbeitung wechselnder Reize angelegt ist;
- entwicklungspsychologischen,
weil das Auffassungsvermögen der Schüler je nach dem Lebensalter und
Entwicklungsstand unterschiedlich ausgeprägt ist und diese Tatsache in der Organisation
des Unterrichts berücksichtigt werden muss;
- assoziationspsychologischen
bzw. erkenntnistheoretischen,
weil die optimale Vermittlung von Wissen voraussetzt, dass der Lernende über ein
geordnetes Vorwissen verfügt und der Lehrende den Wissensstoff systematisch darbietet;
- lern- bzw.
motivationspsychologischen,
weil das Lernen ein vielschichtiger Vorgang ist, der in unterschiedlichen
Situationen angebahnt werden kann und am besten gelingt, wenn der Lernende für die
Beschäftigung mit dem Lerngegenstand interessiert wird;
- sozialpsychologischen;
weil Kommunikation und Interaktion im Allgemeinen auf wechselnde Konstellationen
angelegt sind;
- didaktischen,
weil es unterschiedliche Zielsetzungen und Verläufe von Lernen gibt, die jeweils
entsprechend wechselnde Verfahren, Konzepte und Medien/Operationsobjekte erforderlich
machen.
3.0 Folgerungen für den Aufbau
der Themengruppe
Die vorgestellten Begründungen für die
Gliederung von Unterricht unterschieden sich an Gewicht und Reichweite. Die weitere
Betrachtung konzentriert sich auf die
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Ausgearbeitet von: Dr. Manfred Rosenbach -
letzte Änderung am: 15.01.08
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