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Die Schule im
freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat
Einführung in das Thema
Wir Lehrer haben den
schönsten Beruf der Welt -
es dürfte nur nicht die Juristen geben."
Mit diesen emphatisch
vorgetragenen Worten wurde 1959 der soeben zum Studienreferendar ernannte Verfasser der
Bausteine von seinem Fachseminarleiter für Alte Sprachen empfangen. Das war seine erste
Begegnung mit dem spannungsreichen Thema »Schule und Recht«. Die
Tragweite dieses Erlebnisses konnte er damals noch nicht erkennen, doch es hat - im
Rückblick betrachtet - eine Aufmerksamkeitshaltung ausgelöst, deren Wirkungen vier
Jahrzehnte der Berufsausübung geprägt haben.
Sein Fazit - die
Beziehung nicht weniger Lehrer zum Recht ist durch Distanz bestimmt oder gar durch
Missverständnisse getrübt, z.B.
das Recht als
Störfaktor zu erleben und nicht als Fundament zu begreifen,
allein
Inhalte" für wichtig zu halten, Formalitäten" hingegen für
belanglos.
- in Vertretern des Rechts
Kontrahenten zu sehen und nicht - wenn auch gelegentlich strenge - Helfer.
Vielleicht liegt eine
Ursache dafür in dem Selbstverständnis von Lehrern, als Erzieher eine Aufgabe mit einer
ihr innewohnenden Eigengesetzlichkeit wahrzunehmen. Wie auch immer - die Gestörtheit des
Rechtsverständnisses hat eine Dimension, die als tragisch zu bezeichnen keine
Übertreibung ist. Denn trotz der Würde, die verantwortungsbewusster erzieherischer
Tätigkeit eignet, ist die Einsicht unabweislich:
Unterricht und
Erziehung
greifen tief in die Grundrechtspositionen der Schüler und ihrer Eltern ein.
Was also als Verrechtlichung
der Schule empfunden wird, heißt lediglich zu erleben - und anzuerkennen -, dass die öffentliche Schule
kein rechtsfreier Raum ist.
Der Verfasser der Bausteine ist daher immer für eine
konstruktive Einstellung zu Rechtsfragen eingetreten und hat als Lehrerausbilder versucht,
vor allem junge Lehrer für eine solche positive Haltung zu gewinnen.
Dieser Versuch wird durch die Aufnahme des Themenbereiches Die
Schule im freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat" in die Bausteine
fortgesetzt. Der dargestellte persönliche Hintergrund bedingt dessen Gestaltung und die
Auswahl der Einzelthemen. Jeder Versuch systematischer Erörterung wäre, weil vermessen, zum Scheitern verurteilt.
Dem Verfasser kommt es lediglich darauf an, wichtige Aspekte vorzustellen und
zu eigenem
Nach- und Weiterdenken anzuregen. Inhaltliche Überschneidungen waren dabei nicht immer zu
vermeiden, doch wechseln die sachlichen Blickwinkel und die inhaltlichen Schwerpunkte.
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Ausgearbeitet von: Dr. Manfred Rosenbach -
letzte Änderung am: 15.01.08
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