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Beschreibung des Vorhabens

Konzeption

In den »Bausteinen« sind bewährte Einsichten, ferner auch weiterführende Positionen der Allgemeinen Didaktik und ihr nahe stehender Disziplinen praxisorientiert aufbereitet worden. Sie dienen dazu, die Strukturen von Unterricht verständlich zu machen sowie Grundlagen für die professionelle Planung, Erteilung und Auswertung von Unterricht bereit zu stellen. Die Präsentation der »Bausteine« auf dieser Web-Site blendet deren ursprünglich vorhandene Einbettung in einen seminardidaktischen Horizont leider aus. Deshalb werden zahlreiche »Bausteine« eher abstrakt oder systematisch wirken. Ihr allgemeiner Charakter erlaubt dafür deren Verwendung zu unterschiedlichen Zwecken. So eignen sie sich auch dafür, in die reformierte Ausbildungsarbeit des Vorbereitungsdienstes, deren »Modularisierung«, einbezogen zu werden.

Die »Bausteine« leisten einen Service, der Erst- und Grundinformationen schnell zugänglich macht. Ihre Veröffentlichung im Internet will weder mit den Seminarpapieren anderer Kolleginnen und Kollegen konkurrieren, noch soll sie die Lektüre der einschlägigen Publikationen ersetzen. Im Gegenteil – der Verfasser hofft, Interesse anzubahnen und zu weiterführenden Studien anzuregen. Deswegen wird jeweils auf repräsentative Veröffentlichungen verwiesen. Im Übrigen macht es das Hypertext-Verfahren möglich, die Zusammenhänge zwischen den Strukturelementen des Unterrichts sichtbar zu machen und so zu einem differenzierteren Verständnis beizutragen.

Seit der Startphase im Mai 2000 ist die Zahl der »Bausteine« erheblich gewachsen, so dass sie zu einem »Informationssystem zu Allgemeiner Didaktik und Schulpädagogik« geworden sind. Dessen Entstehungsgeschichte macht verständlich, dass bei nicht wenigen Texten deren Zeitgebundenheit beachtet werden muss. Doch gibt es in der Allgemeinen Didaktik Themen, Aufgaben und Probleme, die in der grundsätzlichen Natur der Sache liegen und zeitunabhängig sind. In ihnen sieht der Verfasser das Zentrum der »Bausteine«. Selbstverständlich beobachtet er jedoch aktuelle Entwicklungen und bezieht sie - soweit wie möglich - in die »Bausteine« ein. Er hat das Bemühen um Aktualität fortgesetzt, bittet jedoch um Verständnis dafür, dass ihm dabei wichtige Aufgaben im persönlichen Umfeld und zunehmendes Lebensalter Grenzen setzen. 

Gültigkeit

Die »Bausteine« beruhen auf den Einsichten und Erfahrungen des Verfassers. Er hat sie nach bestem Wissen und Gewissen formuliert und ist allein selbst für sie verantwortlich. Sie sind also keine offizielle Veröffentlichung der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, auch wenn sie im Bildungsserver Berlin-Brandenburg veröffentlicht werden. Wortlaut und Sinn der Ausbildungsordnung (AusbO) vom 18. März 1999 (GVBl. S. 109) i.d.F. vom 21. April 2004 (GVBl. S. 202) sowie der Prüfungsordnung für die Lehrämter (2.LehrerPO) vom 15. Juli 1990 (GVBl. S. 1715) i.d.F. vom 21. April 2004  (GVBl. S. 202) sind jedoch sorgfältig beachtet worden. 

Das gilt ebenso für die seit dem 20. November 2011 geltende Lehrerausbildungs- und Prüfungsordnung (LAPO), die für alle ab dem 1. Februar in den Vorbereitungsdienst aufgenommenen Lehramtsanwärter gilt. § 1 Abs. 2 LAPO verweist für die Ausbildungsinhalte ausdrücklich auf das »Handbuch Vorbereitungsdienst«, veröffentlicht vom Referat Lehrerbildung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft. Es dient nicht nur als Nachschlagewerk, sondern ist als verbindlicher Handlungsrahmen für eine vergleichbare Ausbildung konzipiert. Die »Bausteine« können die dort in § 8 Abs. 1  Satz 3 als verbindlich genannten »Module« "Unterrichten" sowie "Erziehen und Innovieren" ergänzen und ggf. vertiefen. 

Obwohl die »Bausteine« der Lehrerausbildung im Lande Berlin dienen wollen, können sie auch außerhalb der Landesgrenzen als Information dienen. Davon ausgenommen sind lediglich Texte, die über schulrechtlich gebundene Themen informieren.

Die Allgemeine Didaktik ist keine Wissenschaft mit strikt und verbindlich formulierten Erkenntnissen. Sie wird von dem pluralistischen Charakter der freiheitlichen Gesellschaft geprägt und unterliegt der wissenschaftstheoretisch begründeten Einsicht, dass es die eine, in sich schlüssige, Wahrheit nicht gibt - aber eine Fülle unterschiedlicher, oft auch kontroverser, aber jeweils plausibler Möglichkeiten des Erkennens und Verstehens.

Die »Bausteine« sind also ein Angebot - mehr nicht.  

Wenn Sie als Lehramtsanwärter/in mit ihnen arbeiten, müssen Sie damit rechnen, dass Ihre zuständigen Ausbilder Auffassungen vertreten und/oder bevorzugen, die sich von denen des Verfassers der »Bausteine« unterscheiden. Das zeugt weder für Beliebigkeit, noch ist es ein Manko - im Gegenteil.

Die Vielfalt der Sichtweisen regt zu differenzierterem Urteil an
und stellt verfeinerte Handlungsmöglichkeiten vor.

Struktur

Die Themen der »Bausteine« werden so knapp wie möglich vorgestellt. Um plakative Verkürzungen zu vermeiden, werden jedem Stichwort die sachlich notwendigen Ausführungen zugeordnet. Bei komplexen Themen können deswegen auch längere Webseiten entstehen. Sie werden nicht aufgeteilt, sondern jeweils durch Übersichten und Links erschlossen. So bleibt der sachliche Zusammenhang gewahrt, und zusammengehörende Textteile lassen sich bei Interesse in einem Arbeitsgang ausdrucken.

Grenzen

Seit dem Erscheinen der ersten Gruppe der »Bausteine« sind inzwischen mehr als zwanzig Jahre vergangen. In dieser Zeit ist ein umfangreiches und differenziertes Informationssystem entstanden. Dennoch ist sich der Verfasser der Tatsache bewusst, dass es Lücken und Leerstellen gibt. Insbesondere haben die Rückwirkungen aus den PISA Untersuchungen zu einem Paradigmenwechsel der Didaktik geführt, dessen Kern die Kompetenzorientierung des Unterrichts ist. Die differenzierten Entwicklungen der Unterrichtslehre aufzunehmen überstieg inzwischen die Möglichkeiten des Verfassers. Das macht jedoch die große Zahl der »Bausteine« nicht unbrauchbar, doch sollte deren Zeitbezug mitbedacht werden. Nicht wenige »Bausteine« greifen jedoch unmittelbar aktuelle Themen auf und werden sie auch in Zukunft berücksichtigen.

Das Internet für die Lehrerausbildung zu nutzen ist geboten. Gerade deswegen liegt dem Verfasser der »Bausteine« sehr daran, einem Missverständnis vorzubeugen. Er wählt dafür die Form einer warnenden Bitte.

  • Das Internet stellt Ihnen diese und andere Informationen so leicht und schnell, so bequem und wohlaufbereitet zur Verfügung, wie das früher allenfalls ein Traum war. 

  • Lassen Sie sich von dem mühelosen Zugang nicht dazu verführen, 
                                    sich mit dem zu begnügen

    das Ihnen der Bildschirm bietet. 

  • Die Leistung des Internet ist so eindrucksvoll, dass deren Grenzen, erst recht jedoch deren Verführungen auf den ersten Blick kaum zu erkennen sind.  Dennoch kann es weder das Buch ersetzen noch das konzentrierte Studium von Büchern überflüssig machen.

Friedrich SCHILLER hat für diese Paradoxie in seinem Sinngedicht »Das Ideal und das Leben« Worte gefunden, die den Charakter eines Leitspruches haben. Über dem Portal des früheren Zehlendorfer Gymnasiums, jetzt Filiale des Schadow-Gymnasiums in der Beuckesraße, sind sie in güldenen Lettern zu lesen.

»Nur dem Ernst,
den keine Mühe bleichet,
rauscht der Wahrheit tief versteckter Born.«

Seit der Verfasser diese Überlegungen formulierte, hat es in der Digitalrechnik Entwicklungen gegeben, die für Lehren und Lernen zu einem Problemhorizont größten Ausmaßes geführt haben. Die Künstliche Intelligenz (KI) macht Sprachdialogsysteme, »Chatbots», möglich, die sich durch ungeahnte Leistungsfähigkeit auszeichnen. Als repräsentativ sei das im Herbst 2022 von OpenAI veröffentlichte Programm »ChatGPT« genannt. Der Verfasser ist davon überzeugt, dass die oben formulierten Hinweise weiterhin, ja jetzt erst recht aktuell sind.

Wenn Sie sich in die mediendidaktische und kulturkritische Tiefendimension der hier angedeuteten Fragestellungen einlesen wollen, finden Sie auf dieser Webseite einige Informationen und aktuelle Veröffentlichungen. 

Die pädagogische und didaktische Dimension des Themas wird auf der Webseite "Internet und Schule - eine Herausforderung" erörtert.


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Ausgearbeitet von:     Dr. Manfred Rosenbach -       letzte Änderung am: 30.04.23
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